15.01. - 21.02.2011   Marokko Teil 2


In der Nähe von Agadir wurde dann mal wieder die Wäsche gewaschen, aber danach wollten wir auch schnell Richtung Süden. Laut einem Bekannten sollte es am Stausee Barrage Youssef ben Tachfine schön und ruhig sein, das wollten wir dann genau wissen und schauten uns dort um. Nach längerem Suchen fanden wir auch einen schönen Platz, etwas erhöht auf einer Landzunge.

Dort verbrachten wir 3 schöne Tage und konnten auch endlich mal wieder Kanu fahren.

 

 

 

Danach ging es erst mal nach Tiznit um Lebensmittel aufzufüllen und ein bisschen die Stadt anzuschauen.

Am Meer haben wir uns dann 2 Wochen in der Nähe von Mirleft an verschieden Stränden aufgehalten, da meine (Steffi`s) Eltern uns spontan für eine Woche besuchen wollten.


In der Zeit fiel Rainer auf, dass an seinem Koffer 2 von 4 Kofferhalterungen gebrochen

waren.

Rainer und Benny bereiteten am Strand vorab alles vor, um die Halterungen in Tiznit ändern zu lassen und das hat dann auch wunderbar geklappt. 

Es rückte endlich näher, meine Eltern waren auf dem Weg zu uns :-) und ich war Tage davor schon total aufgeregt und konnte es kaum noch erwarten sie nach 3 Monaten wieder zusehen. Wir übernachteten am Flughafen, dort gibt es einen bewachten Parkplatz auf dem man für 30 Dirham (2,80 Euro) 24 Stunden stehen kann ... und dann war es soweit, die zwei waren da und wir teilten uns für die Woche den LKW um etwas durch die Gegend fahren zu können.

 

Zuerst ging es zum Stausee Youssef ben Tachfine wo sie sich von der stressigen Nacht erholen konnten denn Schlaf hatten die zwei in dieser Nacht so gut wie keinen bekommen.

 

Am nächsten Tag stoppten wir kurz in Tiznit um Lebensmittel aufzufüllen und um den zweien einen ersten Eindruck von Marokko zu vermitteln.

 

Über Guelmim fuhren wir dann zum Fort Bou Jerif, dort stellten wir uns auf den wohl teuersten Campingplatz in Marokko (35 Dirham pro Fahrzeug und pro Person) und den nächsten Abend verbrachten wir dann nur ein paar hundert Meter weiter direkt am Fort neben einem Flüsschen.

 

Der nächste Nachtplatz war leider auf einem überfüllten Campingplatz in Sidi Ifni und wir waren alle 4 froh am nächsten Tag kurz vor Mirleft in einer schönen Bucht frei stehen zu können.

 

Danach verbrachten wir den nächsten Tag an einem Strand zwischen Mirleft und Aglou Plage und dann war auch schon die letzte Nacht gekommen, die wir noch einmal am Stausee verbrachten.

Eine Woche geht wahnsinnig schnell vorbei, aber es war einfach super und wir waren froh das es den zweien so gut gefallen hat und es hat echt total Spaß gemacht.


Nach einer ruhigen Nacht am Flughafen ging es wieder zurück Richtung Mirleft wo Rainer und Dani schon auf uns warteten, denn in den nächsten Tag wollten wir die Schotterpiste von Sidi Ifni Richtung Tan Tan in Angriff nehmen.

Am Tag darauf gesellten sich dann Assi mit seinem VW Bus und Peter aus Russland mit seinem Toyota HDJ 80 zu uns, die zwei wollten die gleiche Strecke wie wir fahren, doch waren natürlich viel schneller und so trennten wir uns am Anfang der Schotterpiste schon wieder.

 

Wir übernachteten erstmal am Anfang der Strecke, denn die Piste den Berg hoch sah verflucht eng und steinig aus, da waren richtige Reifenkiller dabei.

 

In der Nacht zog ein Gewitter über uns hinweg und nach einigem überlegen ob wir die Piste fahren sollen oder nicht, entschied Benny dann sie zu fahren.

 

Leider wurde die Piste durch die Berge immer schlechter und es gab einige Stellen an denen wir ohne “Straßenarbeiten” nicht durch gekommen wären, es gab viele ausgewaschene Stellen und Schräglagen zu bewältigen und das Wetter lies auch zu wünschen übrig, am ersten Nachtplatz angekommen hatten wir gerade mal die Hälfte der Strecke und waren völlig k.o. und vorallem nervlich am Ende.

Glücklicherweise gab es danach dann nicht mehr allzu viele Problemstellen und wir waren froh heil am Plage Blanche angekommen zu sein.

Vom Plage Blanche ging es nach Guelmim um kurz einzukaufen und danach gleich weiter Richtung Tan Tan, dort geht dann eine Piste ab nach Aoreora, dann an der Steilküste entlang zur Draa Mündung und entlang des Draa`s zurück zur Straße, so haben wir uns das gedacht, doch nach vielleicht 15 km kam dann von beiden Seiten ein Fluß herein, der sich dort vereinte und es gab keinen Weg an die andere Seite. Tja, da war dann nur noch umdrehen möglich, doch die hohe Auswaschung der Straße sah von dieser Seite nun viel tückischer aus.

Nach der ganzen Aufregung ging es dann weiter nach Tan Tan und danach Richtung Tarfaya um an der erstmöglichen Tankstelle billigen Sprit zu tanken, der Preis pro Liter beträgt hier nur 0,48 Euro, da haben uns die 578 Liter Diesel gerade mal 272 Euro gekostet :-), da macht tanken noch Spaß !!


Die Strecke ab Tan Tan bis zu den Tankstellen ist sehr langweilig, einzig schön sind die Qued Mündungen, an denen aber dann auch unzählige Wohnmobile stehen.

 

Am Qued Chebeika übernachteten wir dann 2 mal bevor es wieder auf dem gleichen Weg zurück Richtung Guelmim ging.


An einer fast schon verfallenen Tankstelle stoppte Benny dann um diese ein bisschen genauer in Augenschein zu nehmen und als er und Rainer bei ihrer Entdeckungstour um die Tankstelle in einem alten ausgetrockneten Brunnenloch eine Schlange sahen, musste natürlich eine Rettungsaktion gestartet werden.

Nach kurzem überlegen fiel Rainer seine alte Angel ein und kurzerhand wurde vorne eine Schlinge dran gebastelt, um damit die Schlange aus ihrem Brunnengefängnis zu retten.

Das klappte sogar richtig gut, Benny trieb sie mit einem Stock in die richtige Position und Rainer konnte die Schlange dann mit seiner Schlangenangel nach oben holen.

 

Aber der absolute Hammer war, das sie sich plötzlich aufstellte und wir sahen das es eine heranwachsende Kobra war!

Wahnsinn wie schön diese Tiere sind, sie hat sich dann auch noch schön ablichten lassen und verschwand kurz darauf im nächsten Gebüsch.

25 km vor Guelmim haben wir dann in der Auberge Touristique Zriouila ein schönes Nachtlager für 2 Tage gefunden.

 

Die Lage ist sehr schön, eine kleine Auberge oberhalb eines Dörfchens mit vielen Palmen und einem natürlichen Pool, es gibt sehr viele Quellen in diesem Gebiet und der Pool wird dadurch immer wieder aufgefüllt, denn jeden Abend um 5 Uhr darf eine Familie des Dorfes das Wasser zum bewässern ihres Gartens aus dem Pool lassen ... am nächsten Morgen ist das Becken dann wieder voll. Der Platz für die Wohnmobile ist zwar noch nicht ganz fertig, aber wir hatten trotzdem ein nettes Plätzchen im Garten.

 

Mit Ali dem Manager der kleinen Auberge haben wir eine kleine Wanderung durch die Umgebung gemacht, er hat uns zu einem Marabout ähnlichen Lehmhaus geführt in dem freitags gebetet und gefeiert wird, es war interessant mit ihm die Gegend zu erkunden.


Seit heute sind wir in Bou Izakarn auf einem Campingplatz um mal wieder die Homepage zu aktualisieren und den schon wieder entstandenen Berg Wäsche zu waschen.

 

Die Zeit vergeht wie im Flug, nun haben wir nur noch knappe 4 Wochen in Marokko und werden uns dann über Spanien und Frankreich auf den Heimweg machen, Ende März werden wir zuhause sein.

 

... So hatten wir uns das eigentlich gedacht.

 

Aber da in Marokko auch plötzlich Unruhen aufkamen haben wir uns entschieden früher

auszureisen und sind nun seit dem 27. Februar in Spanien.