10.06. - 02.07.2011   Kanada (Nova Scotia, New Brunswick)   2.370 km


10.06.2011

Es geht weiter ...

 

Nach 2 tollen Monaten zuhause sitzen wir nun im Flugzeug und landen nach 7 Stunden in Halifax Kanada.

Nach vielen Fragen werden uns dann 6 Monate Aufenthalt gewährt und wir können endlich unseren Diddl abholen ... er hat es gut überstanden und ist froh endlich aus dem Käfig raus zu kommen.

 

Nachdem wir unser Mietfahrzeug abgeholt hatten ging es erst mal zum Einkaufen und danach auf den Shubie Campground.


 

 

Am nächsten Tag machten wir gleich mal einen Ausflug zum Hafen und gerade als wir wieder weg fahren wollten, sehen wir wie die Atlantic Compass in den Hafen fährt.

 

Also umdrehen und hinterher ... wir haben dann den ganzen Mittag am Hafen verbracht und beim Ausladen zugeschaut, doch leider konnten wir unseren LKW noch nicht sichten.

Wir hatten die Hoffnung, das vielleicht durch die frühere Ankunft (1 Tag) die Abholung schneller gehen könnte, aber leider mussten wir noch 3 Tage im Zelt aushalten und zwar bei Dauerregen und starken Windböen.

 

Egal, am Mittwoch 15.06. konnten wir dann endlich in unseren LKW einsteigen und losfahren.

Die Verschiffung ist ohne Probleme verlaufen und wir hatten keine Beschädigungen oder sonstiges.

 

Um alles um- und einzuräumen verlängerten wir noch um eine Nacht auf dem Campingplatz und deckten uns dann erst mal richtig mit Lebensmitteln ein, da wir praktisch nichts hatten.

 

Und dann ging es los ... wir waren wieder unterwegs.

Erst mal Richtung Meer entlang des Marine Drive zum Provincal Park Martinique Beach wo wir dann gleich die Nacht verbrachten. Das Wetter war sehr durchwachsen und die Sonnenstunden meist nur Minuten.

 

Der nächste Tag war dann schon etwas freundlicher und wir fanden nach kurzem einen schönen Platz in einer großen Bucht direkt am Wasser und konnten dann Ottern und Robben beim schwimmen zusehen.


Auf dem Weg Richtung Antigonish lag dann ein sehr schöner Picknickplatz direkt am See und hier wollte Benny unsere 2 Ersatzräder reparieren.

 

Als wir damals auf dem Weg zum Hafen nach Hamburg waren riss es ein Ventil aus der Felge und innerhalb von Sekunden war die Luft aus dem Reifen. Die passenden Einsätze um die Felgen umzubauen hat er dann dank der Hilfe von Chris und Carsten aus dem Allrad LKW Forum noch in DE bekommen und so wurde dann die Picknickbank zur Werkstatt des Grauens, denn nach kurzer Zeit war Benny von tausenden Stechtieren umzingelt und verstochen.

 

Die restlichen 4 Felgen wird er dann an einem schönen Platz machen, wo es hoffentlich keine Stechtiere hat und vorallem gutes Wetter ist.

Unser nächstes Ziel war die Cape Breton Island.

Leider verfolgte uns auch hier hin das schlechte Wetter mit viel Regen, Gewitter und Wind.

 

Naja ... so wie es halt ist, an alles kann man nicht denken bzw. vergisst man einfach ... und so haben wir die Gasversorgung komplett vergessen ... und da standen wir nun mit 2 leeren deutschen Gasflaschen und konnten sie nicht füllen. In Noth Sydney bei einem Wohnmobil Händler versuchten wir unser Glück doch leider konnte er uns nicht helfen.

 

So entschlossen wir uns erst mal den Cabot Trail entlang des Cape Breton National Parks zu fahren, laut Reiseführer eine der schönsten Strecken in Nova Scotia ... schön war sie wirklich, aber leider spielte das Wetter nur am ersten Tag mit.

Weiter ging es entlang der Küste über Mabou und Port Hood an einen kleinen Hafen (Baxter`s Cove).

An diesem Tag lernten wir auch Mark kennen, dem unser LKW total gefiel und als er unseren Steinschlag sah, bot er uns an ihn für 50 Can$ (35€) zu reparieren.

Wir machten mit ihm einen Termin für den nächsten Tag aus.

Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf nach Port Hawkesbury um bei Mark die Scheibe reparieren zu lassen.

 

Davor wollten wir aber noch kurz im Canadian Tire (wie Obi) wegen unseres Gasproblems vorbeischauen, vielleicht hatten die ja was passendes.

Gefunden haben wir leider nichts, aber dafür hat Mark uns dort gefunden und so fuhren wir ihm gleich hinterher zu seiner Werkstatt.


Nach dem er uns dann den Steinschlag repariert hatte fragten wir ihn ob er nicht jemand wüsste der uns wegen der Gasversorgung weiterhelfen könnte und so fuhr er mit uns noch zu einem Laden in dem wir dann tatsächlich einen Canadischen Anschluß und den passenden Adapter bekamen um eine Canadische Flasche bei uns anschließen zu können. Nach 10 Tagen hatten wir endlich wieder Gas!

 

Er lud uns dann noch zu sich und seiner Frau Charlene ein und mit den beiden und seinem Freund Barry verbrachten wir dann einen sehr schönen und lustigen Abend.

Danach ging es zurück auf`s Festland und nach einer Übernachtung am Bayfield Beach in Richtung Cape George wo wir kurz darauf am Meer einen sehr schönen Platz an einem winzigen Hafen fanden.

Dort konnten wir dann fast den ganzen Tag Wale beobachten, einer kam sogar richtig nah ans Ufer, leider hat es mit dem Fotografieren nicht geklappt, die sind so schnell wieder untergetaucht und man weiß nie wo sie wieder rauf kommen ... und dann sahen wir auch noch unseren ersten Weißkopfseeadler ... er flog direkt über uns hinweg ... was für ein schönes Tier.

Neben an in einer Fischerhütte lebte dann auch noch ein Murmeltier ... das war der absolute Tierbeobachtungstag.

Über New Glasgow ging es an die Bay of Fundy.

Hier haben wir nach langem Suchen in der Nähe vom Five Islands Provincal Park einen netten Platz gefunden. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf die vorgelagerten Inseln und früh morgen konnten wir bei Ebbe eine schönen Strandspaziergang machen.

 

Am Mittag war dann das Wasser wieder da und wir fuhren ein paar Kilometer weiter wo wir an einem kleinen Leuchtturm das Panorama genossen.


Unseren nächsten Nachtplatz fanden wir dann am Cape d`Or.

 

Hier steht ein Leuchtturm in traumhafter Umgebung, man gelangt über eine 6 km lange Schotterpiste zum Parkplatz oberhalb des Leuchtturms und unten kann man sich dann die beeindruckende Steilküste anschauen.

 

 

Man kann auch richtig gut beobachten wie in der Bay of Fundy (höchster Tidenhub der Welt) das Wasser abfließt und dann nach Stunden wieder heran rollt.

 

Die Strömungen die dabei entstehen sind echt Wahnsinn und es hört sich an als ob man neben einem Fluss steht.


Ein Picknickplatz in der Nähe von Tidnish diente dann als nächster Nachtplatz und wir konnten hier bei 24 Grad und Sonnenschein den Strand bei Ebbe etwas erkunden, den Schnecken und Krebsen im Wasser zu sehen und endlich mal barfuß durchs Wasser spazieren.

Am nächsten Tag waren es nur noch ein paar Kilometer in Nova Scotia bevor wir nach New Brunswick gelangten, hier machten wir auf dem Highway erst mal Kilometer damit wir mal wieder ein Stück weiter kamen, leider war die Nachtplatz Suche sehr mühsam, denn die Küste ist (dort wo wir gesucht haben) praktisch komplett bebaut und glücklicherweise konnten wir einen Picknickplatz in Belledune finden, angeschrieben war er nicht, nur durch den Straßennamen haben wir ihn dann gefunden.

Und nach 2 Tagen waren wir dann durch New Brunswick durch und sind nun in Quebec an einem Fluß auf der Gaspesie Halbinsel.

Eigentlich ein schöner Platz ... wenn diese sch... Stechtiere nicht wären, man kann nicht ruhig stehen ansonsten hat man sofort Stiche.


Als erstes kleines Fazit können wir schon mal sagen, die Lebensmittel sind ca. 20-30% manchmal bis zu 50% teurer wie in Deutschland, dafür ist der Diesel mit 0,95 € günstig.

 

Das Land ist wunderschön mit tollen, beeindruckenden Landschaften und sehr netten und hilfsbereiten Menschen, um so mehr können einem die Leute wirklich leid tun und die Wildtiere noch viel mehr (die können nicht unter ein Fliegennetz flüchten), denn diese Mücken ... und es gibt viele verschiedene Arten die stechen ... die sind wirklich unglaublich nervig, teilweise flüchtet man wieder ins Fahrzeug und muss ständig irgendein Gift an sich ran schmieren damit es erträglich wird.

 

“Aber es kann ja nicht alles perfekt sein, sonst wäre hier das Paradies auf Erden”

hat uns vor kurzem Achim aus Köln gesagt und damit hat er vollkommen recht.