01.05. - 30.05.2012   USA (Utah, Idaho, Montana)   2.247 km


 

 

 

Die Landschaft des Bryce Canyons war dieses mal genauso beeindruckend wie bei unserem letzten Besuch im letzten Jahr. Am ersten Tag machten wir eine lange Wanderung entlang des Canyonrand`s und

setzten uns immer wieder auf die Bänkchen um den grandiosen Ausblick zu genießen.

 

Im Gegensatz zum letzten Besuch im November war der Besucherandrang

 

Anfang Mai schon um einiges mehr.


Die Nacht verbrachten wir im benachbarten National Forest.

 

Am Tag darauf ging es dann noch mal in den Park zum Sunset Point.

 

Hier packten wir unsere Sachen und machten uns auf zum Navajo Loop ... und von dort aus auf den Peek a Boo Trail, insgesamt waren es 8 km (ca. 5 Stunden) auf und ab durch unglaublich beeindruckende Landschaft.

 

Auf dem Weg hinunter über den Navajo Loop war noch richtig viel los, aber als wir auf den Peek a Boo Trail abbogen wurde es plötzlich wunderbar einsam, nur ab und zu kamen ein paar Wanderer oder Reiter entgegen, aber ansonsten hatten wir den Weg für uns allein.

 

Nach dem steilen Aufstieg kamen wir total geschafft oben am Parkplatz an. Nach Kaffee und Keksen ging es zum Sonnenuntergang noch mal an den Canyonrand.

Die Weiterfahrt durchs Grand Staircase Escalante zur Hole in the Rock Road war sehr schön, in Escalante stockten wir noch mal unseren Lebensmittelvorrat auf und danach ging es ab auf die Piste, leider mit viel Wellblech das Benny oft fluchen lies.

Zuerst bogen wir in die Harris Wash Road ab, in der es eine tolle Wanderung gibt. Aus dem Internet hatten wir eine Beschreibung für die Wanderung zum Volcano (eine Gesteinsformation die aussieht wie ein riesiger Krater) ... aber leider war alles suchen vergebens, vermutlich haben unsere GPS Koordinaten nicht gestimmt ... die Wanderung war aber trotzdem sehr schön und wir fanden viele der Moqui Marbles ... Eisenoxidkugeln die mit Sandstein gefüllt sind ... sie gibt es in vielen verschiedenen Größen, die größten sind ungefähr so groß wie Walnüsse oder Golfbälle und ca. 130-150 Millionen Jahre alt.

Unser nächstes Ziel auf der Hole in the Rock waren die 3 nebeneinander liegenden Slotcanyons Peek a Boo, Spooky und Dry Fork.

Durch den Dry Fork Slot wanderten wir noch am Abend, er ist zwar nicht so eng aber auch sehr schön, durch einen Seitenausstieg suchten wir uns einen Weg zurück zum LKW.

 

Am nächsten Morgen machten wir uns wieder auf den Weg nach unten ... zuerst durchkletterten wir den Peek a Boo Slot, der über einen abenteuerlichen Aufstieg zu erreichen ist, dazu muss man eine fast 4 Meter hohe Felswand erklimmen, in die schon einige Tritte eingeschlagen wurden.

 

Man muß immer wieder höhere Absätze hochklettern und sich durch enge Passagen zwängen ... es ist ein richtiger Klettergarten.

Nach ca. 400 Meter ist der Ausgang erreicht und man kann über ein Sandfeld wieder hinunter in das ausgetrocknete Flußbett wandern ... unten geht es dann ca. 800 Meter im Flußbett entlang zum Eingang des Spooky Slots.

Er macht seinem Namen alle Ehre, denn er ist viel enger, dunkler, bis zu 40 Meter hoch und irgendwie gespenstisch, nichts für Leute mit Platzangst. Aber auch er ist wirklich beeindruckend und absolut sehenswert.


In den paar Tagen sind wir 3 mal zu den Slots hinunter gewandert, bevor wir auf der Hole in the Rock wieder den Rückweg antraten. Der Devils Garden ist auf jeden Fall auch einen Besuch wert, hier gibt es viele Hoodos und skurrile Gesteinsformationen zu entdecken.

Am Abend suchten wir uns einen Nachtplatz nahe des Wanderparkplatz zum Zebra Slot

um früh dort zu sein.

Die Wanderung allein ist schon sehr schön und abwechslungsreich.

 

Aber der Anblick des Zebraslot ist wirklich der Wahnsinn, er ist zwar kurz (ca. 100 Meter), dafür aber aussergewöhnlich schön, denn die Wände sind mit hellen und dunklen Zebrastreifen überzogen.

 

Am Ende gibt es noch einen steilen Aufstieg, den haben wir ausprobiert doch oben ging es dann nicht mehr weiter. Aber der Blick von oben in den Zebra Slot lohnt sich.

 

Kurz vor dem Aufstieg hatte ein Vogel sein Nest in einer Nische gebaut, der arme Kerl wurde in der Zeit wo wir dort waren bestimmt von 8-10 Leuten gestört, er muss immer wieder das Nest verlassen, wenn das jeden Tag so ist, sieht es nicht gut aus mit seinem Nachwuchs.

 

Nach fast 5 Stunden waren wir dann wieder zurück am Fahrzeug.


Noch einmal ging es zum einkaufen nach Escalante und weiter zum Wide Hollow Reservoir.

Dort fanden wir gegenüber des State Parks einen Stellplatz am See und das offene Wifi reichte sogar bis zu uns herüber, so hatten wir einen super Platz am Wasser mit kostenlosem Internet.

Nach 2 schönen Tag am See ging es weiter durch beeindruckende Landschaft
im Grand Staircase Escalante.

Das nächste Highlight auf unserer GSENM Karte waren die Lower Calf Creek Falls ... die hatten wir aber letztes Jahr schon gesehen ... etwas danach waren aber noch die Upper Calf Creek Falls eingezeichnet, die wollten wir uns anschauen.

 

Den Parkplatz dazu haben wir glücklicherweise durch Zufall gefunden, denn von der Straße aus ist er nicht angeschrieben, aber da wir eh auf Nachtplatzsuche waren, traf sich das natürlich gut.

 

Am nächsten Morgen machten wir uns an den steilen Abstieg und auf den Weg zum Wasserfall.


Es bot sich uns eine traumhafte Kulisse, die wir fast die ganze Zeit für uns allein hatten, erst als wir uns gerade auf den Rückweg machten kamen andere Wanderer an.

 

Die Weiterfahrt zum Capitol Reef brachte uns auf fast 3.000 Meter und dort oben verbrachten wir dann den restlichen Tag und die Nacht. Es waren sehr viele Rehe unterwegs und wir konnten immer wieder welche mit dem Fernglas beobachten.

 

Am nächsten Tag fuhren wir noch eine zeitlang in den höheren Lagen durch den Wald ... doch als wir im Tal ankamen war wieder alles wüstenhaft.

Im Capitol Reef hatten wir leider nicht so viel Glück mit dem Wetter, nachdem wir durch den Grand Wash gefahren waren zog es zu und so suchten wir uns außerhalb des Parks am Fremont River einen schönen Platz.

Die Weiterfahrt über Hanksville zur Interstate 70 brachten wir an einem Tag hinter uns, denn es warteten noch einige Highlights auf uns.

 

Kurz nachdem wir die I-70 erreicht hatten ging es auf eine Schotterpiste ab ... dieser folgten wir ein paar Kilometer und stellten dann am Anfang des Black Dragon Canyons unseren LKW ab. Wir wanderten ein Stück hinein bis wir die Petroglyphen (Felszeichnungen die in den Stein gekratzt, gemeiselt, ... sind) und mannshohen Pictographen (gemalte Felsgrafiken, Felszeichnungen) an den Felswänden bewundern konnten. Leider gibt es immer wieder Leute die meinen diese uralten Relikte ankritzeln zu müssen ... einfach furchtbar.

 

 

 

Danach folgten wir der I-70 noch ein Stück bis wir auf die Buckhorn Wash Road abbogen ... diese

ca. 90 km lange Piste führte uns zuerst zum San Rafael River, wo wir auch gleich einen schönen Platz am Ufer fanden.


Gleich danach geht es dann in den Buckhorn Wash Canyon hinein und ein paar Meilen weiter kommt man an eine hohe Felswand die mit wunderschönen Pictographen bemalt sind.

Diese sind laut einer Infotafel 2.000 Jahre alt.

 

Hier gibt es auch einen Dinosaurier Track (Fußabdruck) ... ohne GPS Koordinaten die wir vorher noch aus dem Internet heraus gesucht hatten, hätten wir ihn aber nicht gefunden, denn erstmal ist die Stelle absolut unscheinbar und dann war er auch noch von einem großen Stein abgedeckt.

Kurz darauf öffnete sich der Canyon und es ging über eine Hochebene weiter zum Wedge Overlook,

der auch Little Grand Canyon Overlook genannt wird. 

Man würde nicht vermuten das sich nach der Fahrt auf der Hochebene plötzlich so ein Canyon vor einem auftut.

 

Ein traumhafter Ausblick und noch gratis angelegte Übernachtungsplätze vom BLM ... einfach wunderschön und vorallem ganz für uns allein ... keine Menschenseele hat sich hierher verirrt.

Erst am Abend kam noch ein Fahrzeug dazu.

 

Eine wirklich schöne Piste mit vielen Highlights und es ist fast nix los, die Piste selbst ist gut zu befahren, nur am Anfang gibt es etwas Wellblech.

Auf dem Weg nach Salt Lake City ging es noch durch eine fast an Kanada erinnernde Bergwelt, die eine tolle Abwechslung für uns war und uns auf über 3.000 Meter hinauf brachte, an einem Bach machten wir es uns gemütlich und verbrachten den Mittag draußen in der Sonne.

Danach machten wir uns auf in Richtung Salt Lake City um nach einem Camcorder für Benny zu schauen.

Wir zogen von einem Photo Shop zum nächsten, fragten uns überall durch, aber leider war der gewünschte Camcorder nicht aufzutreiben.

Auch das Wetter wurde zunehmend schlechter und wir hatten viel Regen.

Nach längerer Suche im Internet hatten wir dann einen Camcorder gefunden, der befand sich aber in Calgary, Kanada und war auch noch ca. 200 $ billiger wie in der USA.

 


Also machten wir uns auf in Richtung Kanada ... das Wetter ... mittlerweile mit starkem Wind, Regen und sogar Schnee beschleunigte dann alles noch.

 

Eigentlich wollten wir am Salmon River entlang Richtung Kanada fahren und uns noch 2 Wochen Zeit lassen, aber da keine Besserung in Sicht war, legten wir ein paar Fahrtage auf der Interstate ein. 

... nach ein paar Tagen kamen wir dann an der kanadischen Grenze an.

 

Der Zöllner fragte uns nur nach Alkohol und Waffen, keine Frage zu Lebensmitteln oder sonstigem.

Danach bat er uns ins Büro um die Einreisepapiere zu erledigen ... hier kamen wir aber an einen anderen ziemlich strengen Beamten ... dieser nahm es sehr genau und studierte ca. 20 Minuten unsere Pässe und fragte immer wieder nach, wie wir denn genau gereist sind, ob wir in Kanada arbeiten möchten oder ob wir schon mal im Gefängnis waren, nach einiger Zeit gab er uns dann 5 Monate Aufenthalt bis zum

30. Oktober 2012 (6 Monate sind eigentlich normal).

 

So ... da sind wir nun wieder in Kanada und können es kaum erwarten die atemberaubende Bergwelt der Rockies noch einmal zu erkunden!