Nach dem Bryce Canyon kam dann ein kleiner Wintereinbruch und so verbrachten wir in Kanab erstmal 2 Tage auf dem McDonald Parkplatz um mal wieder ausgiebig mit unseren Eltern zu skypen und vielleicht irgendwo einen Laden zu finden der mein Objektiv reparieren kann.
Es gibt zwar einen Laden in Kanab, der repariert aber nur Kameras und keine Objektive und leider haben wir bis heute noch keinen gefunden der das Objektiv reparieren kann, mal schauen ob wir in Las Vegas weiter kommen.
In Kanab erkundigten wir uns wegen der Permit Verlosung für die Noth Coyote Buttes (The Wave) ... dort sagte man uns das die Verlosung in der Paria Ranger Station, 60 km weiter Richtung Page stattfindet ... und so machten wir uns auf in die Ranger Station. Die nette Rangerin erklärte uns dann das wir am nächsten morgen vor 9 Uhr wieder kommen müssen um an der Verlosung teilzunehmen.
Für den restlichen Tag empfahl sie uns die Wanderung zu den Toodstool Hoodoos, die landschaftlich sehr schön ist.
Am Abend fanden wir dann bei der Cottonwood Road einen schönen Nachtplatz.
Am nächsten Morgen standen wir gleich um 8.30 Uhr in der Ranger Station und füllten das Antragsformular aus ... an diesem Tag meldeten sich 45 Personen an und nur 10 Permits (insgesamt 20, aber 10 werden online verlost, wozu man sich 3 Monate im voraus anmelden muss) stehen zur Verlosung.
Unsere Nummer war die 5 und es läuft fast so ab wie beim Lotto, die Trommel mit den Kugeln wird gedreht und dann fällt kurze Zeit später eine Kugel aus der Trommel ... und tatsächlich wurden wir gleich als erste Nummer gezogen ... juhu ... wir haben Permits gewonnen ... danach bezahlt man 7$ pro Permit und bekommt eine genaue Wegbeschreibung mit GPS Koordinaten, es werden einem noch ein paar Verhaltensregeln gesagt und dann kann man am nächsten Morgen zur Wave laufen.
So machten wir uns auf den Weg auf der House Rock Valley Road zum Wire Pass Parkplatz.
Von hier aus starteten wir dann am nächsten Tag die Wanderung zur Wave ... der Weg dorthin ist schon sehr schön ... und die Wave selbst ist einfach atemberaubend ... aber auch die Umgebung hat einiges zu bieten ... wir wanderten nachdem die Wave ausgiebig fotografiert war noch südlicher und entdeckten unten einen Canyon der einen guten Rückweg erahnen lies ... nur das hinunter kommen war mit etwas Kletterei verbunden. Auch dieser Abschnitt hat uns super gefallen ... und nach 6 Stunden und 13 km waren wir ziemlich kaputt aber sehr glücklich wieder am Auto ... Diddl hat uns stürmisch begrüßt, solange alleine zu sein ist er einfach nicht mehr gewohnt ... wir hätten ihn sogar auf die Wanderung mitnehmen dürfen, aber da er nunmal nicht mehr der Jüngste ist, wäre das Ganze einfach viel zu weit für ihn gewesen.
Nach einer Kaffeepause ging`s dann weiter auf der House Rock Valley Road in Richtung White Pocket ... die Dame in der Paria Ranger Station wollte uns die Anfahrtsbeschreibung dafür fast nicht geben, da sie der Meinung war das wir da nicht durch kommen ... aber wir haben die lange Sandpiste geschafft, der Sand war auch schön hart, da es kalt war und teilweise Schnee lag. Am nächsten Vormittag trafen wir dann dort ein und wanderten 2 Stunden durch diese Phantasiewelt.
Die White Pockets waren ein weiteres Highlight ... doch leider mussten wir am gleich Tag wieder raus da schlechtes Wetter vorhergesagt war und wir wollten dort nicht eingeschneit werden.
Nach knappen 100 km Schotter- und Sandpisten hatten wir dann wieder Asphalt unter den Rädern und rollten Richtung Page ... vorbei am Marble Canyon und dem Aussichtspunkt Horseshoe Bend (Hufeisenkurve des Colorado River).
In Page verbrachten wir 2 Tage, hier warteten wir einen Regentag ab um danach den Antelope Canyon zu besuchen.
Dieser gerade mal 400 m lange Canyon ist wirklich faszinierend und Morgens bis zur Mittagszeit fällt hier das Licht so schön ein, das die Wände in gelb, rot und sogar violett Tönen leuchten.
Nur der Eintritt ist ganz schön happig ... 38 Euro (52$) für 2 Stunden.
Es gibt gleich 2 Canyon`s den Upper und den Lower Antelope Canyon ... wir haben den Lower Antelope Canyon besucht, da etwas ruhiger (wobei da auch einiges los war). Der zusätzliche Besuch des Upper hätte nochmal soviel gekostet, das war uns aber einfach zuviel Geld.
Hier mussten wir uns nun entscheiden ... entweder den Grand Canyon anschauen und dann eine langweilige Fahrt nach Las Vegas machen ... oder zurück Richtung Kanab, in der Paria Wilderness noch mal wandern, den Zion NP anschauen, das Valley of Fire besuchen und dann nach Las Vegas fahren.
Wir entschieden uns für die 2. Variante und somit gegen den Grand Canyon, da es auf dieser Strecke einfach viel mehr zu sehen gibt. Den Grand Canyon heben wir uns für später auf ;-)
Weiter ging`s über die Cottonwood Road und dann über die BLM 431 in Richtung White Valley und auf Hoodoo Jagd. Den LKW stellten wir in einem schönen Flußbett ab und fuhren die restlichen 9 km mit dem Moped zum Valley.
Am ersten Abend hatten wir nicht so viel Glück, doch am nächsten Tag sah das Ganze dann schon viel besser aus, es war aber sehr beschwerlich sich durch die Landschaft zu kämpfen, es ist ein ständiges geklettere und oft steht man dann vor einer Schlucht wo es einfach nicht mehr weiter geht.
Danach verbrachten wir noch 2 Tage in der Nähe des Whitehouse Trail an einem Traumplätzchen beim Paria River.
Bei einer Wanderung in ein Seitental entdeckten wir eine Gesteinsformation die wie eine Ohrmuschel aussah, total faszinierend was die Natur hier so hervorbringt ... man kann es manchmal nicht fassen was man alles sieht.
Benny`s Geburtstag feierten wir in Kanab und danach ging es weiter zum Zion NP.
Der erste Tag dort war sehr bewölkt und wir machten eine Wanderung zum Zion Canyon Overlook. Am nächsten Tag hatten wir Glück und wanderten morgens zu den Emerald Pools und nachmittags entlang des Riverside Walk.
Am nächsten Tag nahmen wir den Angels Landing Trail in Angriff, nach einem anstrengenden Aufstieg über steile Serpentinenwege steht man dann am Fuß des Angels Landing, rechts und links geht es in die Tiefe und ab hier muss man sich an Ketten am Abgrund entlang hangeln ... das war nix für uns, ich hab nach ca. 30 Metern umgedreht, Benny ist noch ein Stück weiter, hat aber dann auch aufgegeben ... diese Strecke ist absolut nichts für Höhenangst Geplagte wie uns, so begnügten wir uns damit den anderen dabei zuzusehen wie sie den steilen Pfad entlang nach oben kletterten ... meine Güte ... das ist wirkliche eine atemberaubende Wanderung, vorallem das letzte Stück.
Nach 3 sehr schönen Tagen im Zion Nationalpark, ging es erstmal Richtung St. George und dann weiter nach Little Finland ... naja, haben wir uns auf jeden Fall so gedacht ... die geteerte aber furchtbar schlechte Gold Butte Road fuhren wir 36 km rein bis zu den Whitney Pocket, von hier ab waren es nochmal 25 km auf einer fiesen Steinpiste.
Doch die ersten 36 km haben gereicht, wir versuchten noch mit dem Moped in Richtung Little Finland zu fahren, doch das war ein einziges geholpere ... und die gleiche Strecke muss man dann auch wieder zurück ... so verbrachten wir 3 schöne Tage an den Whitney Pocket zwischen wunderschönen Joshua Tree Bäumen.
In Glendale standen wir eine Nacht auf einem Restaurant Parkplatz, hier wechselte Benny die Reifen von vorne nach hinten und umgekehrt, damit sie gleichmässig abgefahren werden.
Die nächste Station hieß dann Valley of Fire
Hier verbrachten wir 1 Nacht auf dem Atlat Campground, sehr schön gelegen zwischen den Felsen.
Da wir gleich morgens im Park eintrafen konnten wir den ganzen Tag nutzen um diese Farbenpracht ausgiebig zu durch wandern. Morgens war der Himmel zwar noch bewölkt, aber mittag klarte es dann auf.
Wir waren beide total begeistert von dieser Farbenpracht ... als ob ein Künstler die Felsen farbig bemalt hätte ... die Natur ist halt einfach ein großartiger Künstler.
Am Abend verbrachten wir dann einen gemütlichen Abend mit Isabel und Hans Dieter aus Deutschland, die beiden reisen seit 2008 durch Süd- und Nordamerika.
Hat uns sehr gefreut euch kennen zu lernen, weiterhin eine tolle Reise euch beiden!
Am Lake Mead stellten wir uns beim Government Wash zu den vielen Womo`s, die sich aber wenigstens gut in der Landschaft verteilten.
Frei stehen ist hier erlaubt und der Platz ist wohl sehr bekannt.
Nun stehen wir in Las Vegas auf dem Parkplatz des Gold Coast Hotel/Casino`s und sind schon ein bisschen herum gestreift ... gefällt uns auf den ersten Blick schon ziemlich gut ... morgen werden wir uns dann richtig ins Getümmel stürzen und uns den Strip anschauen.
Auch dieser Monat war wieder von Highlights geprägt und wir können es oft selbst nicht glauben das
wir gerade mit unserem eigenen Fahrzeug die Welt bereisen, man muss sich manchmal selbst kneifen
um zu glauben das es wahr ist ... es ist fast schon wie in einem Traum von dem man nicht mehr aufwachen will ...
Wir haben diesen Schritt bis jetzt keine Sekunde bereut und genießen die wunderbare Zeit
die wir gerade durchleben.