01.04. - 01.05.2012   USA (Arizona, Utah)   1.586 km


Nach einem unkomplizierten Grenzübergang ging es weiter Richtung Tucson, dort wurden Vorräte aufgefüllt und der WalMart Parkplatz war mal wieder eine gute Übernachtungsmöglichkeit, als wir vom einkaufen zurück kamen stand ein Polizeifahrzeug direkt vor unserem LKW, als wir uns näherten stieg der Polizist aus und sagte gleich “You have no Problems ... can i take a picture from your truck” ... es ist es der Wahnsinn wie die Amerikaner aber auch die Kanadier auf so umgebaute Fahrzeuge abfahren, fast täglich werden wir deswegen angesprochen und der LKW fotografiert.

 

Danach ging es über kleine Nebenstraßen Richtung Globe und weiter zum Roosevelt Lake, an diesem schauten wir uns das Tonto N.M. an, hier kann man eine Felswohnung der Ureinwohner erkunden. Mehrere Zimmer wurden unter dem Felsvorsprung gebaut und es gab hier Platz für einige Familien.

 

Über eine Schotterpiste fanden wir einen sehr schönen Stellplatz oberhalb des See`s, hier haben wir dann 2 Tage verbracht und dabei einige Tierbeobachtungen machen können.


Danach ging es weiter in Richtung Flagstaff ... davor gab es aber auf der CR-3 noch einen tollen National Forest Campground, mit Feuerstelle, Picknickbank und Tisch ... und das auch noch kostenlos.

Nach Flagstaff bogen wir in die Ringstraße ein, die zum Sunset Crater N.M. und Wupatki N.M. führt.

 

Am Sunset Crater N.M. wanderten wir durch erstarrte Lavafelder, leider darf man den erloschenen Vulkan nicht mehr besteigen.

 

Zwischen den beiden National Monumenten gab es einen schönen Übernachtungsplatz für uns, etwas abseits der Hauptstraße entlang einer Piste.

 

Am nächsten Morgen ging es zuerst an einer kleinere Ruine der Anasazi Kultur im Wupatki N.M.,

danach schauten wir uns das größte Gebäude an, das damals Platz für ca. 100 Menschen bot und mehrere Stockwerke hatte.

 

Wir waren früh morgens dort und fast alleine unterwegs.

Da es noch nicht mal Mittag war machten wir uns auf zum Grand Canyon ... den ersten Aussichtspunkt “Desert View” erreichten wir am Nachmittag, wir waren beeindruckt von dieser riesigen Schlucht, ein atemberaubender Anblick wenn man in die Tiefe schaut ... der Canyon ist 1.600 m tief und bis zu 30 km weit ... auch der Watchtower mit seinen wunderschönen Verzierungen im Inneren ist sehr sehenswert und hier konnten wir dann abends einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachten.

 

Die Nacht verbrachten wir auch auf dem Parkplatz, ist eigentlich nicht erlaubt aber es hat uns glücklicherweise keiner weggeschickt, denn sonst hätten wir den traumhaften Sonnenaufgang verpasst.

Danach ging es weiter zu den nächsten Aussichtspunkten, die alle samt sehr beeindruckende Ausblicke auf den Grand Canyon bieten.

Am Grandview Point versuchten wir ein Stück in die Schlucht hinunter zu wandern, doch irgendwann siegte dann unsere (bzw. mehr meine) Höhenangst und wir gingen nicht mehr weiter, denn der Weg führt am Fels entlang und es ging ganz schön runter, für viele bestimmt kein Problem, aber für mich war das nichts, Benny wäre noch ein Stück weiter gelaufen.

Da begnügten wir uns dann mit der tollen Aussicht ... mit Kaffee und Keksen setzen wir uns auf die Mauer und genossen den Ausblick.


Am Nachmittag begann es dann zu schneien und so machten wir uns auf um einen Nachtplatz zu finden, diesen gab es dann gleich ein paar Kilometer ausserhalb des National Parks im National Forest, hier waren wieder einige Feuerstellen angelegt und man konnte sich den schönsten Platz aussuchen ... außer uns war niemand hier.

 

 

Auf der Weiterfahrt hatten wir immer wieder tolle Ausblicke auf den Little Colorado Canyon, an den Viewpoints gab es viele Verkaufsstände der Ureinwohner, die hier wunderschönen Schmuck, bemalte Vasen und selbstgemachtes zum Kauf anboten.


Einige Kilometer vor Page schauten wir uns dann noch einmal den Horseshoe Bend (Hufeisenkurve) des Colorado Rivers an ... hier hat sich der Fluß tief ins Gestein gefressen und diese traumhafte Kulisse geschaffen.

 

Keine 5 Minuten nachdem wir zurück am LKW waren, fuhr plötzlich ein gelber VW Synchro neben uns und wir konnten es nicht glauben ... es waren Brigitte und Rainer die wir auf der Baja California (Mexiko) kennen gelernt hatten. Die Wiedersehensfreude war groß und wir verbrachten noch gemeinsam ein paar Stunden auf dem Parkplatz ... leider mussten die beiden heute noch ins 300 km entfernte Flagstaff, denn ihr Synchro machte Probleme und dort gab es einen Spezialisten, der aber nur am nächsten Tag Zeit hatte.

So trennten sich unsere Wege wieder, aber wir hoffen die beiden auf dem Weg in den Norden

wieder zu sehen.

Wir fuhren weiter nach Page, wo wir auf dem WalMart Parkplatz übernachteten, am nächsten Tag war Wäsche waschen angesagt und danach ging es mit frisch aufgefüllten Lebensmitteln zur Smoky Mountain Road, diese 150 km lange Piste führt von Big Water (nahe Page) nach Escalante.

Eigentlich wollten wir ja die Cottonwood Canyon Road fahren, aber diese war auf unbestimmte Zeit geschlossen, da es dort die Straße weg geschwemmt hatte.

 

Von Fritz und Rosemarie hatten wir den Tipp bekommen auf der Smokey Mountain Road in die Warm Creek Bay abzubiegen, hier kann man wunderbar am Lake Powell stehen ... und das machten wir dann auch.

 

Eine Nacht verbrachten wir aber noch am Abzweig zur Warm Creek Bay, denn es zogen Unwetter auf und da die Piste hier direkt durchs Flußbett des Crosby Canyon führt, wollten wir erst mal abwarten wie sich das Wetter entwickelt.

 

Am nächsten Morgen hatten wir wieder Sonnenschein pur und so ging es durch den Crosby

Canyon zum Lake Powell.

Der Platz war wirklich toll und wir verbrachten hier wunderschöne Tage.

Bei der Weiterfahrt wollten wir dann noch ein Video drehen, es gab dort eine steile, sandige Abfahrt.

Ich stellte das Stativ auf und montierte die Kamera ... Diddl nahm ich mit raus.

 

Als ich alles fertig hatte schaute ich kurz nach Diddl, drückte den Start Knopf und gab Benny das Zeichen zum losfahren ... in dieser Sekunde sah ich wie Diddl sich unters rechte Hinterrad legt, in Panik rannte ich zu ihm und versuche ihn unter dem Rad heraus zu zerren ... ein Stück weit gelang es mir ... Benny hatte Gott sei Dank gehört wie ich und Diddl schreien und bremste ... aber er hatte ihn trotzdem erwischt, er setzte zurück damit Diddl frei kam.

 

Erst danach bemerke ich, das Diddl mich vor lauter Schmerzen in den Arm gebissen hat und ich stark blutete. Benny kam natürlich gleich angerannt und untersucht Diddl, der hinkend durch die Gegend

rannte, danach verarztet er meinen Arm.

 

Für die 30 km Piste und noch einmal ca. 30 km Highway bis Page brauchten wir knappe 2 Stunden.

Im Krankenhaus wurde mein Arm untersucht, gereinigt und verarztet, Diddl hatte glücklicherweise keinerlei Brüche und bekam genauso wie ich Antibiotika und zusätzlich noch Schmerzmittel.

 

Wir stellten uns wieder auf den WalMart Parkplatz und können es beide nicht fassen, immer wieder liefen Szenen vor unseren Augen ab was alles hätte passieren können, mein Gott, wenn ich hätte mit ansehen müssen wie Diddl überfahren wird ... ich hätte ein Trauma fürs Leben ... genauso wie Benny auch.

 

Aber es ist alles noch mal gut ausgegangen, ich kann alle Finger bewegen, er hat keine Sehnen

erwischt.

 

Diddls Beine sind zwar total angeschwollen und er kann nur schwer laufen, aber nach 2 Tagen sieht das ganze schon wieder viel besser aus ... wir hatten unendlich viel Glück ... und sind sehr dankbar das es so ausgegangen ist.

 

 

 

Nach ca. 4-5 Tagen war das schlimmste überstanden und Diddl konnte wieder ganz normal laufen, sogar die Treppe kommt er wieder alleine runter ... auch die Wunden an meinem Arm sind nach ca. 1 Woche gut verheilt.


Wir blieben noch 3 Tage in Page um abzuwarten ob sich etwas am Arm entzündet.

 

Am 3. Tag fiel uns dann fast die Decke auf den Kopf und wir wollen endlich wieder raus, so machten wir uns auf zum Paria River, dort waren wir letztes Jahr schon und kannten ein schönes Plätzchen am Wasser. Hier verbringen wir die nächsten 3 Tage bei traumhaftem Wetter (bis zu 34 Grad).

 

Der Platz war direkt neben einem alten Baum am Wasser und den ganzen Tag jagten sich die Echsen den Baum rauf und runter ... es war wohl gerade Paarungszeit ... da konnte ich nicht anders und saß stundenlang mit meiner Kamera vor dem Baum und fotografierte die Echsen.

 

Am nächsten Tag fing auch noch ein kleiner Vogel an sein Nest in einer Ritze des Baumes zu bauen, er war unermüdlich und schafft den ganzen Tag Nistmaterial heran ... es war toll ihn dabei zu beobachten.

Als dann das Wetter schlecht wurde beschlossen wir nach Kanab weiter zu fahren ... die Cottonwood Road war leider immer noch geschlossen.

 

 

Doch davor schauten wir uns noch

Old Paria (Paria Movie Set) an, hier wurden einige Westernfilme gedreht, leider gibt es keine Gebäude mehr, aber allein die traumhafte Umgebung mit ihren bunt gestreiften Bergen ist es wert die 8 km Piste zu fahren.

 

Hier verbrachten wir noch eine Nacht am Paria River.


Danach ging es direkt zum McDonalds Parkplatz in Kanab, dort ist RV Parking erlaubt, natürlich war uns das Internet wichtig.

 

Nachdem wir mit meinen Eltern gesprochen hatten ging’s kurz zum einkaufen in den um die Ecke liegenden Supermarkt ... und als wir zum LKW zurück kamen stand da doch tatsächlich der Landrover von Jasmin und Bernhard ... die beiden hatten wir Ende letzten Jahres genau auf diesem Parkplatz kennen gelernt, was für ein Zufall ... wir hatten zwar immer wieder Mailkontakt mit den beiden, aber das wir uns genau hier wieder trafen ist einfach unglaublich.

 

Wir verbrachten einen gemütlichen Abend zusammen. Am nächsten Morgen nahmen die beiden an der Verlosung zur Wave teil ... bekamen aber nur ein Permit für die South Coyote Buttes.

Wir gingen noch gemeinsam zum Buffet Essen und danach machten sich die beiden auf den Weg ... wir nahmen die Johnson Canyon Road, die meist durch Farmland führt, danach ging es auf einer 52 km langen Piste (Skutumpah Road) weiter Richtung Bryce Canyon. Gleich am Beginn der Piste suchten wir uns auf einer Nebenpiste ein schönes Plätzchen, es ist machmal unfassbar wie einfach die Nachtplatzsuche hier ist, ein absolutes Wildcamper Paradies.

Danach ging es weiter zum Lick Wash Wanderparkplatz.

 

Von hier aus kann man in eine Schlucht wandern,

sogar Diddl ist hier tapfer mitgelaufen, zwar mit einigen Pausen, aber ansonsten ging es richtig gut, bei einem hohen Absatz musste Benny ihn dann runter und später wieder hoch tragen.

 

Die Wanderung war richtig schön.

 

Am Abend fuhren wir noch ein Stück weiter und fanden in einem kleinen Waldstück wieder einen schönen Übernachtungsplatz.


Am nächsten Tag wollten wir uns die Bull Valley Gorge, einen Slotcanyon, anschauen, wir parkten am Parkplatz neben der Schlucht und liefen einige Zeit parallel zur Schlucht bis wir am Einstieg waren ... hier kann man gefahrlos absteigen und in den 40 m tiefen Slotcanyon hinein wandern.

Es müssen insgesamt 3 hohe Absätze überwunden werden, diese kann man durch angelehnte Baumstämme bezwingen. Die ersten 2 waren noch ok, aber am 3. Absatz war unsere Wanderung dann am Ende, es lag ein Felsbrocken im Weg und danach ging es 3-4 Meter nach unten ... ohne Seil unmöglich da

runter, geschweige denn wieder hoch zu kommen ... das war wirklich schade, denn der Slotcanyon ist wunderschön und wir hätten gerne noch mehr davon gesehen.

 

 

 

Weiter ging es auf der Skutumpah Road zum Willis Creek ... dem nächsten Slotcanyon ... dieser ist aber sehr kurz und auch nicht sehr hoch ... aber trotzdem richtig schön.

 

Auf dem Parkplatz am Willis Creek konnten wir auch wunderbar übernachten, direkt neben einem kleinen Bach.


Nun sind wir kurz vor dem Bryce Canyon in den wir morgen früh rein fahren werden, hier waren wir letztes Jahr schon ... aber wir waren damals schon so beeindruckt von dieser bizarren Landschaft, daß wir sie auf keinen Fall links liegen lassen wollen, da wir ja fast dran vorbei fahren.

 

Wir hatten wieder wunderschöne Erlebnisse (bis auf unseren Unfall natürlich) in dieser großartigen Landschaft und sind wie letztes Jahr auch ... hin und weg!