Die 8 stündige Überfahrt mit TMC für gerade mal 250 Euro war total ruhig, das Meer war fast schon spiegelglatt und als wir in Topolobampo ankamen, stellten wir uns noch 1 Nacht auf das Hafengelände bevor es am nächsten Morgen in Richtung Mazatlan weiter ging.
Keine 10 Min nachdem wir das Hafengelände verlassen hatten, klebte uns schon die Polizei am Hintern ... wir und auch Michel und Ursi mussten rechts anhalten und wurden beschuldigt viel zu schnell gefahren zu sein ... Benny stellte sich doof und verstand nichts von dem was der Polizist versuchte zu erklären und Michel wehrte sich vehement gegen die falschen Vorwürfe.
Nachdem die Polizisten merkten das hier kein “Schmiergeld” zu holen war, ließen sie uns einfach weiterfahren.
Im Celestino RV Resort verbrachten wir 2 schöne Tage bevor es ans verabschieden ging. Wir wollten ins Landesinnere und Michel und Ursi an der Küste entlang.
Nach einer unruhigen Nacht auf einer Pemex Tankstelle, bei der die LKWs mit ihren furchtbar lauten Motorbremsen (vergleichbar mit dem Geräusch eines Maschinengewehrs) die ganze Nacht den Berg runter fuhren ...
erreichten wir am nächsten Tag die wunderschöne Lagune Santa Maria del Oro.
Nach ein paar erholsamen Tagen an der Lagune stand der Ort Tequila auf dem Plan ... das Städtchen ist im Zentrum mit seiner Plaza und den unzähligen Destillerien sehr schön und gemütlich. Wir übernachteten dort an der Plaza und schlenderten abends und auch am nächsten morgen durch die Gassen, kauften uns natürlich eine Flasche Tequila ...
Danach ging es weiter entlang von Zuckerrohr Felder in Richtung Villa Corona, wo wir ein wunderbares Plätzchen wussten, ein Thermalbad mit Campingplatz.
Eine vermeintliche Abkürzung kostete uns dann aber viel Zeit denn die Straße wurde zur Piste und für die nächsten 10 km brauchten wir mehr als 1 Stunde.
Im Bad angekommen sprangen wir sofort ins Becken und konnten uns 4 Tage lang nicht von diesem Ort trennen. Doch irgendwann muss man sich dann aufraffen, denn wir hatten vor in 2 Wochen in San Miguel de Allende zu sein, denn dort fand am 01. März das Fest Senior de la Conquista statt, das wir uns unbedingt noch einmal anschauen wollten und dort werden wir dann auch Michel und Ursi wieder treffen.
So ging es über kleine Sträßchen und mal wieder unzählige nervige Topes in ein kleines Dorf, namens Angahuan. Hier in der Nähe wuchs 1943 aus heiterem Himmel ein Vulkan aus der Erde, er begann Lava zu speien und war nach 1 Jahr bereits 410 m hoch ... ingesamt war er 9 Jahre lang aktiv und seine Lava begrub in dieser Zeit 2 Dörfer unter sich ... bis auf die Kirche von San Juan ... hier machte die Lava vor dem Altar halt und auch der Eingang und die Kirchtürme sind noch erhalten.
Im Ort gibt es das Centro Turistico wo wir für 100 Pesos übernachten können und hier beginnt auch der Wanderweg hinunter zur Kirche in der Lava, wir brauchen ca. 30-40 Min bis wir unten ankamen und kraxelten stundenlang durch die meterhohe erstarrte Lava um die Überreste der Kirche aus allen möglichen Richtungen zu begutachten ... am Abend quälten wir uns dann den Berg wieder hoch und nach knapp 1 Stunde kamen wir durstig und hungrig am LKW an.
Die Purepecha`s die hier leben, tragen noch ihre ursprünglichen Trachten und man komm sich vor, als ob man einen Zeitsprung in eine längst vergangene Zeit machen würde.
Danach gehts weiter nach Patzcuaro, wo wir auf dem Campingplatz Villa Patzcuaro 2 Tage verbrachten. Wir konnten uns kaum aufraffen die Stadt anzusehen, denn unser Großputz den wir hier endlich mal wieder machten, dauert länger als gedacht.
In den Bergen Mexikos spielt sich jedes Jahr ein einzigartiges Naturschauspiel ab, denn es finden sich auf einer Höhe von über 3.000 Metern mehrere Millionen Monarch Schmetterlinge ein um zu überwintern. Sie fliegen im Herbst von den großen Seen in Kanada bis nach Mexiko, eine Strecke von ca. 4.000 km, kaum zu glauben das diese kleinen Schmetterlinge so weit fliegen können und dann finden sie auch noch alle diese Gegend in Mexiko, wo sie von Dez. bis März an den Tannen hängen wie riesige Trauben, man kann die Bäume kaum mehr erkennen, denn sie sind überall voller Schmetterlingen.
Wir kamen nach einer langen Fahrt in Angangueo an und machten uns früh morgens auf zur Sierra Chinchua.
Von hier aus beginnt die lange Wanderung zu den Schmetterlingen, da wir schon März haben, müssen wir weit absteigen, ca. 1.000 Meter laut unserem Guide, denn je näher der Abflug der Weibchen kommt, desto tiefer wandern sie bereits hinab.
Nach der Paarung fliegen die Weibchen in Richtung Kalifornien um ihre Eier auf der Seidenpflanze abzulegen, gleich danach sterben sie, die Männchen sterben direkt nach der Paarung.
Für die Rückreise nach Kanada benötigt es 3-4 Generationen an Schmetterlingen.
Wir steigen steile Abhänge hinunter und laufen auf winzigen Pfaden durch den Wald bis immer mehr Schmetterlinge um uns herum fliegen. An einem kleinen Bach versammeln sich unzählige von ihnen um zu trinken und überall um uns herum flattert es ... wir sind beide total fasziniert und auch überfordert, denn man weiß überhaupt nicht was man zuerst fotografieren bzw. filmen soll.
Nach einer Weile führte uns der Guide wieder ein Stück nach oben und dort sahen wir dann die riesigen Trauben hoch oben in den Bäumen hängen, leider durften wir nicht sehr nahe ran, doch es war einfach atemberaubend wenn sich plötzlich tausende Schmetterlingen von einem Baum erhoben um nach kurzer Zeit wieder auf einem anderen zu landen, dieses Rascheln und Flattern in der Luft ... ein unvergessliches und beeindruckendes Erlebnis!
Der Aufstieg war dann so anstrengend, das wir beide glaubten in den nächsten Minuten einen Herzstillstand zu bekommen und einfach umzukippen, denn die Luft auf dieser Höhe macht einem schon zu schaffen und dazu noch dieser steile Aufstieg, der kein Ende nehmen wollte.
Oben angekommen bekamen wir erstmal einen Schreck, denn wo morgens noch ein leerer Parkplatz war, war nun fast kein Platz mehr frei und überall waren Leute die zu den Schmetterlingen wollten. Auch die vielen Pferde die man für den beschwerlichen Weg mieten konnte, waren nun alle unterwegs.
Nach einer kleinen Stärkung machten wir uns gleich auf in Richtung Guanajuato und am nächsten Tag kamen wir dort nachmittags an. Oben auf der wunderschönen Panoramastraße die ganz Guanajuato umrundet, stellten wir uns bei der Pipila an den Straßenrand ... hier verbrachten wir 2 Nächte und am 2. Tag trafen dann auch Michel und Ursi ein, wir freuten uns riesig die beiden wieder zu sehen und gemeinsam ging es in der 3. Nacht auf den Morril Trailer Park wo wir unsere Fahrzeuge abstellten um die Stadt zu besichtigen.
Michel, Ursi und Benny besuchten noch das Museo de las Momias (Mumienmuseum), in dem über 100 Mumien ausgestellt werden, ich wollte mir das nicht antun, denn so etwas kann mir wochenlang den Schlaf rauben und wie mir die 3 später sagten, war das auch gut so.
Nach 4 wunderschönen Tagen in Guanajuato ging es weiter nach San Miguel, denn das Fest rückte immer näher. Dort angekommen, trafen wir viele bekannte Gesichter wieder, Joachim und Bärbel, Erich und Esther, Karl und Doris im Militär 1117 und hier lernten wir dann auch noch Silvia und Franz kennen, die mit ihrem selbstgebauten Steyr unterwegs sind.
Während der 4 Tage in San Miguel bauten Michel und Benny beim Toyota den Zusatztank aus um ein kleines Leck schweißen zu lassen und um die Entlüftung des Tankstutzens zu verlegen.
Wir gingen mehrmals die Stadt besichtigen und als dann das Fest statt fand, war es genau an diesem Tag total bewölkt und kalt ... doch die Tänzer störte das Wetter nicht und es wurde bis in die Nacht hinein gefeiert, getrommelt und getanzt.
Mexiko gefällt uns sehr gut, das Land hat so viel zu bieten und wir freuen uns darauf
was noch alles kommt.
Leider ist es sehr anstrengend auf den Straßen unterwegs zu sein, Benny meinte vor kurzem bei einem seiner Wutausbrüche wegen den vielen Topes “Meine Güte was müssen die Mexikaner für Gemütsmenschen sein, wenn sie tagtäglich diese Millionen Topes aushalten” ... und es ist wirklich so ... man muss ständig aufpassen, bei einem Tope fast auf 0 herunter bremsen, langsam drüber rumpeln, Gas geben (zumindest mit dem LKW) ... keine 200 m weiter, wieder bremsen, drüber rumpeln, danach wieder Gas geben usw ... es ist wie in einer Endlosschleife, beim durchqueren eines Dorfes muss man mind. 6-10 Tope bezwingen und oft reihen sich die Dörfer hintereinander oft sind sie nicht mal angemalt bzw. beschildert und man muss immer wieder Vollbremsungen machen oder bekommt beim übersehen einen üblen Schlag ab, bei dem man glaubt die komplette Einrichtung ist auseinander gefallen. Was dabei an Bremsen und Verschleißteilen drauf geht darf man sich gar nicht vorstellen.
Nach den Tagen in San Miguel fuhren wir weiter in die Nähe von Tecozautla, wo wir einen super Tipp hatten.
Eine heiße Quelle in einem Canyon ... und es war wirklich ein toller Platz.
Das warme Wasser wird mit Sandsäcken vom Fluß getrennt, das Becken ist groß und Tag und Nacht tummeln sich die Mexikaner darin um zu baden, sich zu waschen oder die Wäsche zu waschen.
An diesem ruhigen Plätzchen verbrachten wir 3 wunderbare Tage!
So und zum Schluß wieder ein neues Video von Benny ... viel Spaß beim anschauen.
Der begabte Sänger Atto Mul aus dem Video hat auch eine eigene Homepage: