05.09. - 24.09.2012   Kanada (British Columbia)   784 km


In North Vancouver kamen wir am Abend an und suchten gleich mal den Home Depot Parkplatz auf, leider gab es ein No Overnight Schild, aber wir versuchten es trotzdem und hatten Glück ... niemand störte es das wir hier übernachteten.

Am nächsten Morgen kamen wir um 9 Uhr im Stanley Park an, wir parkten direkt neben dem Visitor Center, bezahlten 12$ und konnten nun den ganzen Tag durch die Stadt bzw. den Stanley Park streifen. Zuerst machen wir mit Diddl einen schönen Spaziergang entlang der Uferpromenade ... von hier aus hat man einen grandiosen Blick auf die Skyline an der gegenüberliegenden Seite.

Nach diesen ersten schönen Eindrücken ging es ohne Diddl hinein in die Stadt, dort liefen wir entlang des Ufers und konnten einen Fischer beim zerlegen seiner Lachse beobachten ... wobei die Abfälle direkt ins Wasser geworfen wurden, wo schon die Seehunde gierig darauf warteten ein Stück abzubekommen.

 

Mittags gönnten wir uns einen Cappuccino bei Starbucks und setzten uns draußen hin um das Gewusel der Straßen auf uns wirken zu lassen. Benny machte dabei ein paar Videoaufnahmen, als plötzlich eine Uniformierte auf uns zu kam und uns fragte was wir hier machen ... “Ähhh ... Kaffee trinken” ... “Aber was filmen sie da?” ... “Die Fahrzeuge und Menschen auf der Straße” ... “Aha, also nicht dieses Gebäude hier, denn oberhalb des Starbucks ist ein Regierungsgebäude und das darf man nicht filmen” ...”Wir filmen nur das Getummel auf der Straße” ... dann war die Dame wieder verschwunden.


So schnell geht das, da filmt man ein bisschen die Straßen und schon wird man verdächtigt ein Regierungsgebäude zu filmen.

Als wir abends um 11 wieder aus der Stadt heraus fuhren, stellten wir uns noch einmal auf den Parkplatz des Home Depot und am nächsten Tag ging es dann ab auf die Fähre nach Vancouver Island und nach ca. 1 Std. kamen wir in Nanaimo an.

 

Entlang der Küste ging es erst mal Richtung Norden, wo wir im Rosewall Creek Provincal Park in einem schönen noch intakten Regenwald 2 Nächte verbrachten. Hier konnten wir zu einem kleinen Fluß wandern und die wunderbar grüne Vegetation durchstreifen.

 

Wobei der Wald hier so dicht ist das absolut kein Solarstrom mehr reinkam und so wollte Benny in Courtenay auf dem Home Depot Parkplatz mit dem Stromaggregat ein wenig die Batterien nachladen.


Doch leider lief das Aggregat erst ewig nicht, Benny schraubte lang dran rum und konnte es am Schluß zum laufen bringen doch es lief so unruhig und nach nicht mal 5 Min. hörten wir ein leises Puff und das Ladegerät hatte sich verabschiedet :-(

 

Da es Sonntag war mussten wir bis zum nächsten Tag warten um uns auf die Suche nach einem Ladegerät zu machen. Nach mehreren Versuchen bei RV Händlern (Womo Händlern) wurden wir in einem Marine Shop fündig. Es gab ein Victron das für 90-240V geeignet war ... kostete aber geschlagene 650$ (500 Euro) ... leider blieb uns nichts anderes übrig als es zu kaufen, wir waren ja schon überrascht überhaupt eins gefunden zu haben.

Das Gerät wurde bestellt und am nächsten Morgen konnten wir es dann abholen.

Das Aggregat bekam noch komplett frischen Sprit und noch zusätzlich einen Oktaneboost und damit lief es dann einigermaßen ... wobei der Choke trotzdem nicht raus genommen werden kann.

 

Danach ging es zum Comox Lake ... wir wollten auf Forststraßen entlang des See`s und weiter bis Port Alberni durchs Hinterland fahren ... doch daraus wurde leider nichts denn die Piste war wegen großräumiger Abholzung für längere Zeit gesperrt.

 

 

So mussten wir notgedrungen wieder auf der Hauptstraße zurück, fast bis Nanaimo wo wir angekommen waren um dann Richtung Port Alberni abbiegen zu können.

Wir machten noch einige Versuche ein schönes Plätzchen irgendwo an einer Forststraße zu finden, doch nirgends war etwas zu finden, entweder war ein Haus am anderen oder überall No Overnight Schilder.

Das änderte sich bis Port Alberni nicht ... dort ging es erst mal in den Waschsaloon und danach auf Forststraßen weiter.

 

Die Piste Richtung Bamfield erwartete uns mit viel Wellblech, gerodeten Wäldern und einem Holztransporter nach dem anderen.

 

Meine Güte haben wir wirklich so wenig über diese Insel gelesen ... wir hatten eigentlich geglaubt, das dies eine Perle von Kanada sei, aber das diese Insel so geschunden wird hätten wir nie gedacht, die Natur sieht so krank aus, überall wo man hin sieht sind kahle Stellen.


Die Abholzerfirmen kennen absolut kein Erbarmen ... und dieses Bild verfolgt uns einfach überall.

Wenn man dann wiederum die geschützten Teile sieht wird einem erst bewusst wie wunderschön es hier eigentlich ist bzw. war, denn viel ist von diesem Regenwald nicht übrig.

 

An einem Fluß finden wir dann endlich ein schönes Plätzchen.

Hier verbringen wir den Tag und die Nacht und am nächsten Tag geht es weiter zu einer Recreation Site am Nitinat Lake, sie war schön gelegen direkt an einem Meeresarm der sich tief ins Landesinnere zieht.

 

Wir suchten uns einen Platz aus und verbrachten 2 Tage hier.

Der Platz war sehr beliebt bei Kite Surfern und wir konnten ihnen lange zusehen und

den Tag am Wasser genießen. 

Am 2. Tag kam dann jemand zum abkassieren und wir mussten für unsere 2 Nächte 24$ bezahlen.

 

Ein Stück weiter gab es ein Plätzchen an einem Fluß, dorthin führte ein schmaler ziemlich zugewachsener Weg.

 

Hier verbrachten wir einen schönen Tag am Wasser und nachmittags erkundeten wir ein wenig die tropische Umgebung ... es ist einfach herrlich durch diese Farne und Moose hindurch zu wandern, auch die Bäume sind voller Moos.


Die Strecke führte uns weiter zum Lake Cowichan, auch hier verfolgte uns die Abholzung unentwegt und als wir kurz vor dem See noch am Kissinger Lake die Recreation Site anschauten und sahen das dort 20$ pro Tag fällig wären fuhren wir gleich weiter.

 

 

Am Lake Cowichan machten wir dann an einer Booteinsetzstelle Mittagspause und füllten beim nahegelegenen Campingplatz noch unser Wasser auf. Der See an sich ist sehr schön, doch auch hier sind die Hänge abgeholzt und überall in der Landschaft gibt es kahle Flecken. Wir fuhren noch ein Stück weiter und stellten uns dann am Abend in eine Nische neben der Straße nicht weit vom See entfernt.

 

Am nächsten Tag bogen wir in die Gordon River Road ein, die uns über Holzfällerpisten zum Ozean führte. Kurz bevor wir das Meer erreichten fanden wir aber noch einen schönen Platz am Gordon River, an dem wir 2 Nächte verbrachten.


 

 

 

Ab Port Renfrew war die Straße dann wieder geteert.

 

Am China Beach machten wir Mittagspause und eine Wanderung hinunter zum Strand ... die Strände sind meist voller Treibgut ... es spült hier riesige Baumstämme an Land.


Am Abend kamen wir dann in Langfort an, einem Vorort von Victoria.

 

Von Victoria aus geht die Fähre in die USA, die wir in den nächsten Tagen nehmen wollten.

 

Davor gab es mal wieder einen Besuch im Waschsalon und am Tag darauf ging es dann nach Victoria zur Stadtbesichtigung. Fast direkt im Zentrum fanden wir einen öffentlichen Parkplatz auf dem wir über Nacht stehen konnten. Wir zahlten 13,50$ für 24 Stunden und verbrachten den ganzen Tag entlang der Uferpromenade. Hier steht auch das Parlamentsgebäude das eher aussieht wie ein Schloß und in der Nacht eindrucksvoll beleuchtet wird.

Am nächsten Tag vertankten wir noch alles Geld was wir hatten und danach wurde es Ernst, wir fuhren zum Hafen wo wir um 11 Uhr ankamen. Wir kauften Tickets für die nächste Fähre die um 16 Uhr ablegte und hatten somit noch Zeit das kostenlose Wifi zu nutzen, bevor ab 14.30 Uhr die Grenzkontrollen los gingen.

 

Als die US Beamtin an unser Auto kam wollte sie wissen wie oft wir schon in der USA waren, wie lange in Kanada und unsere genaue Reiseplanung, ins Auto schauen wollte sie nicht ... danach schickte sie uns mit unseren Pässen in ein Büro, dort füllten wir unsere grünen Einreisekarten aus, es wurden Fingerabdrücke genommen, ein Bild gemacht und dann war alles erledigt. Bezahlen mussten wir komischerweise nichts und unseren Hund hat auch keiner bemerkt.

 

... und zum Schluß gibt es noch ein neues Video von Benny ...

 

viel Spaß beim anschauen!