22.12.2012 - 09.02.2013   Mexiko (Baja California)   2.878 km


 Nachdem wir die Grenze nach Mexiko überquert hatten, suchten wir zuerst noch einen Parkplatz in der Nähe der US Grenze, denn wir mussten ja unsere grüne Einreisekarte zurück geben.

Es war die Hölle los an diesem Tag und nirgends war ein Parkplatz frei und nachdem wir die 5. Runde um den Platz gedreht hatten fragte uns ein Mexikaner, was wir denn suchten ... als wir ihm sagten das wir für ca. 30 Min. einen Parkplatz brauchen, meinte er nur ... ich fahr mein Auto kurz weg dann könnt ihr auf meinen Parkplatz stehen. Wir waren sehr froh das er uns den Platz anbot und machten uns gleich auf zur US Grenze, wo eine unglaublich lange Menschenschlange anstand ... es war kurz vor Weihnachten und tausende wollten in die USA, vermutlich zu Verwandten, usw. ... ich dachte mir “Meine Güte da können wir ja nie unseren Zettel abgeben ohne Stunden oder Tage anzustehen” aber Benny sagte nur ... “Da hilft nur vordrängeln” ... und so bahnten wir uns unseren Weg durch die Menschenmenge bis wir dann endlich bei einem Grenzbeamten angekommen waren und ihn fragten ob wir hier unsere grüne Einreisekarte abgeben konnten ... er nahm sie aus dem Pass und wir konnten erleichtert zum Auto zurück kehren, das bereits umringt war von Männern die sich ganz genau unseren LKW anschauten.

 

Wir bedankten uns vielmals bei unserem netten Parkplatzspender und natürlich bekam er

noch eine Parkplatzgebühr :-)

 

Danach ging es weiter nach Ensenada wo wir uns erstmal mit Lebensmitteln eindeckten.

Benny interessierte sich natürlich nur für die Bäckereiabteilung mit den vielen süßen Stückchen.

Etwas unterhalb von Ensenada ging es dann auf den Campingplatz Centro Recretivo mi Refugio wo wir die Tage über Weihnachten verbrachten und mit all unseren Lieben zuhause skypten.

 

Unser nächstes Ziel war das Gebiet um Catavina, eine wunderschöne Gegend mit einer unglaublichen Vielzahl an verschiedenen Kakteen. Die 350 km bis dorthin schafften wir nicht ganz, aber wir fanden kurz vorher einen schönen Platz zwischen Kakteen.

In dem Gebiet verbrachten wir 2 Tage ... leider mit sehr durchwachsenem Wetter ...bevor es weiter ging in Richtung Bahia de los Angeles. Auf dem Weg dorthin übernachteten wir noch einmal abseits der Straße zwischen Kakteen und als Benny am nächsten Morgen Feuerholz sammelte, entdeckte er unter einem Stück Holz einen kleinen Skorpion ... er sah nicht gerade ungefährlich aus, denn je kleiner und heller ... desto giftiger. 

 

 

 

Aber wie es nun mal bei uns ist, musste natürlich sofort die Kamera her und der Kleine wurde erstmal von allen Seiten fotografiert und gefilmt, bevor er wieder unter sein Stück Holz verschwinden konnte.


Bei der Weiterfahrt sahen wir viele Geier und als Benny plötzlich eine Vollbremsung hinlegte wusste ich das irgend ein Reptil auf der Straße liegen musste ... und tatsächlich ... mitten auf der Fahrbahn sonnte sich eine Schlange, wir wissen leider nicht um was für eine es sich handelte, aber sie war glücklicherweise noch am Leben und unverletzt ... denn Benny war sich nicht sicher ob er sie beim vorbeifahren erwischt hatte oder nicht.

 

Nachdem auch sie nicht drumherum kam bewundert, fotografiert und gefilmt zu werden ... trug Benny sie einige Zeit später weit weg von der Straße ... leider ist der dunkle Asphalt für Kaltblütler so verlockend ... denn sie können nur aktiv werden wenn z.B. die Sonne, ein warmer Stein, oder sonst etwas ihren Körper aufgewärmt hat ... und so sterben leider viele Reptilien beim Versuch sich auf Asphaltstraßen aufzuwärmen, durch irgendwelche Autoreifen.

Nachmittags kamen wir in Bahia de los Angeles an und machten uns auf den Weg über eine Wellblech Piste ins ca. 12 km ausserhalb gelegene La Gringa.

 

Hier hatten wir im letzten Jahr schon wunderschöne Tage verbracht und auch dieses mal fanden wir auf dem Gelände einen tollen Platz am Meer.

Leider bahnte sich schon seit einigen Tagen bei mir eine Blasenentzündung an, die trotz Bärenblütenblätter Tabletten nicht besser wurde. Nach 2 Tagen trafen Michel und Ursi in La Gringa ein und versorgten mich noch zusätzlich mit Blasen- und Nierentee und weiteren Medikamenten aus ihrer riesigen Arzneikiste.

Michel ist ein halber Arzt und kennt sich super in medizinischen Dingen aus, auch ein Antibiotika hatten sie dabei, doch damit wollte ich lieber noch warten.

An Sylvester waren die Schmerzen dann auf dem Höhepunkt und nachdem auch noch ein Flankenschmerz dazu kam und auf Nierenentzündung deutete fuhren Michel und Ursi abends in den 12 km entfernte Ort um nach einem Arzt zu fragen ... doch leider war dieser im Urlaub und kam erst einige Tage später zurück. So beschlossen wir, am nächsten Tag früh morgens nach Guerrero Negro ins Krankenhaus zu fahren ... Michel und Ursi schlossen sich uns glücklicherweise an, denn ohne die beiden wären wir wohl total aufgeschmissen gewesen ... beide sprechen perfekt spanisch und Michel konnte dem Arzt genau erklären was los war.

Die Nierenentzündung bestätigte sich glücklicherweise nicht, aber die Blasenentzündung war sehr stark so das die Schmerzen sich bis in den Rücken hinauf zogen. Ich bekam Antibiotika und Schmerzmittel.

Gemeinsam ging es auf den Campingplatz Malarrimo RV Park, wo wir die nächsten 2 Tage abwarteten ob das Antibiotika anschlug ... und am 2. Tag ging es mir schon deutlich besser. Mit einem Heizkissen von Michel und Ursi wärmte ich Tag und Nacht meinen Rücken und die Flanken ... und bald war die Entzündung überstanden.

 

Nach einer weiteren Übernachtung in Vizcaino verabschiedeten wir uns von den beiden, denn sie wollten in Richtung Santa Rosalia und wir in die Laguna San Ignacio um Wale zu beobachten.

 

Im Ort San Ignacio angekommen, fuhren wir durch den Palmenhain zur Mision ... und dort trafen wir auch Michel und Ursi wieder ... gemeinsam schauten wir uns die Mision und die Umgebung an.

Auf der Fahrt zur Mission hatten wir schon einen wunderschönen Platz am Fluß gesehen und auch die beiden entschieden sich, eine Nacht hier zu bleiben. 

Wir überlegten lange ob wir die Walbeobachtungstour machen sollten oder nicht, denn es war sehr stürmisch an diesem Tag und es waren noch 60 km bis zur Lagune, die wir auch auf dem gleichen Weg wieder zurück mussten ... und so fiel die Entscheidung, noch einmal abzuwarten und die Tour dann in der untersten Bucht, Laguna Magdalena, zu machen.

 

Die Weiterfahrt führte uns vorbei an Santa Rosalia und Mulege bis zum Playa El Coyote an der Bahia Concepcion.

 

 

 

An diesem wunderschönen Strand verbrachten wir gemeinsam 3 Tage ... genossen das geniale Wetter, beobachteten Tiere und mussten nicht mal was dafür bezahlen, denn an diesen Tagen kam keiner zum abkassieren.

 

Doch auch hier mussten wir weiterziehen, denn die Ankunft meiner Eltern rückte immer näher und ich konnte es kaum noch erwarten die beiden endlich wieder zu sehen!


In Loreto verbrachten wir dann 1 Nacht auf dem Campingplatz Riviera del Mar um mal wieder Wäsche zu waschen und das superschnelle Internet zu benutzen.

 

Das Städtchen hatte uns letztes Jahr schon sehr gut gefallen und auch dieses mal schlenderten wir zusammen mit Michel und Ursi durch die Gassen, aßen in einem Restaurant zu mittag und deckten uns wieder mit Lebensmitteln ein.

Unseren nächsten Nachtplatz fanden wir am Playa Ligui, wo wir am Morgen Reiher beim Fischfang beobachten konnten und Schmetterlinge die von Blüte zu Blüte unterwegs waren.

Dieses Jahr muss ein sehr regenreiches gewesen sein, denn im Gegensatz zum letzten mal war

alles grün, es blühten überall die Gräser, Büsche und Blumen und es war fast schon unglaublich, wie viele Schmetterlinge es in dieser eigentlich so kargen Umgebung gab.

Danach machten wir uns auf in die Laguna Magdalena nach Puerto Adolfo Lopez um Wale zu beobachten.

 

Am Nachmittag trafen wir dort ein.

Michel erkundigte sich gleich nach den Preisen ... laut den Veranstaltern waren wohl nur ca. 4-5 Wale gesichtet worden und wir entschlossen, am nächsten Morgen eine Tour zu machen. Für den heutigen Tag war es fast schon zu spät und vor allem mussten wir noch unsere SD Karten leeren und Akkus aufladen.

 

In der Nacht fing es dann an zu stürmen und am nächsten Morgen war alles komplett zugezogen, windig und kalt ... bei diesem Wetter konnten wir die Waltour vergessen.

 

Wir warteten noch eine Weile ab ob sich das Wetter vielleicht doch noch besserte ...

... aber das tat es nicht und ein Kanadier erzählte uns dann auch noch das für heute und morgen schlechtes Wetter angesagt war ... so ein Pech ... hätten wir den Wetterbericht gekannt, wären wir natürlich am Tag davor zur Walbeobachtung gegangen.

 

Also ging es ohne Wale gesehen zu haben weiter nach La Paz, wo wir eine Nacht auf einem Campingplatz verbrachten um kurz vor dem Abflug meiner Eltern noch einmal mit ihnen zu skypen.


Am Strand Los Cerritos unterhalb von Todos Santos verbrachten wir noch eine Nacht und am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg nach Cabo San Lukas, wo meine Eltern abends ankamen.

Am Flughafen sahen wir dann, das der Flug 45 Min. Verspätung hatte.

Als auf der Anzeigetafel endlich “gelandet” erschien, war die Anspannung kaum auszuhalten ... doch leider waren sie nicht zu sehen.

Nach über 1 Stunde kam mein Vater mit einem Zöllner heraus und nahm Benny mit in die Zollabfertigung, denn die Einspritzdüsen die meine Eltern mitgebracht hatten mussten verzollt werden und dazu benötigten die Beamten einen Preis. Als dann endlich alles geregelt war, komischerweise ohne das wir Zoll zahlen mussten ... konnten wir endlich meine Eltern in die Arme schließen.

 

 

 

Die Nacht verbrachten wir am Flughafen und nachdem wir morgens nochmal die Lebensmittel aufgefüllt hatten ging es weiter nach Aqua Caliente, einer heißen Quelle in wunderschöner Umgebung.


Nach 2 ruhigen, erholsamen Tagen mit tollem Wetter ging es weiter in Richtung Meer.

 

In La Ribiera steuerten wir den Campingplatz La Trinidad an.

 

Leider hatte das Wetter komplett umgeschlagen und es stürmte furchtbar, man konnte sich kaum draußen aufhalten und wurde fast weg geweht.

Als wir am nächsten Tag zum Cabo Pulmo an den Strand Los Arbolitos fuhren wurde es leider auch nicht besser und das stürmische Wetter begleitet uns die nächsten Tage.

Deshalb suchten wir uns einen windgeschützten Platz und verbrachten hier ingesamt 5 Tage und sahen sogar an einem Morgen die Mantas aus dem Wasser springen.

 

 

 

 

In Todos Santos tranken wir Kaffee und meine Eltern kauften ein paar Souvenirs ein, bevor es weiter zum Strand Los Cerritos ging, wo wir 2 Tage verbrachten, den Geburtstag meines Vaters feierten und sogar Wale beim springen beobachten konnten.


Am vorletzten Tag schauten wir uns noch die Altstadt von San Jose del Cabo an ...

 

 

 

 

 

... und am nächsten morgen mussten wir früh um 5.30 Uhr am Flughafen sein.

 

Auch dieses mal hatte der Flug 45 Min. Verspätung und so konnten wir wenigstens noch gemeinsam frühstücken bevor es ans verabschieden ging.


Es war eine wunderschöne Zeit mit euch und wir sind furchtbar stolz das ihr diesen langen, beschwerlichen Flug inkl. umsteigen auf euch genommen habt!

Wir vermissen euch sehr!

 

Nachdem wir dem Flieger nachgeschaut hatten bis er nicht mehr zu sehen war ...

 

zogen auch wir weiter.

In Los Barriles verbrachten wir 1 Nacht auf dem total überfüllten Camping Martin Verdugos`s Beach Resort, wo wir aber super Internet hatten, denn wir wollten natürlich gleich wissen ob meine Eltern gut zuhause angekommen waren ... und das waren sie!

 

Bei der Weiterfahrt zum Playa Tecolote oberhalb von La Paz schauten wir uns noch kurz die schöne Mision in San Antonio an und entdeckten sogar ein selbstgemaltes Sika Zeichen entlang der Mex1 ... das kommt als Poster laut Benny in seine Werkstatt :-)


Am Playa Tecolote standen wir dann 1 Woche mit Michel und Ursi und einem jungen Pärchen aus Bayern, Ina und Xaver, die mit einem in der USA gekauften Auto Nordamerika bereisen.

Als Michel dann Bescheid bekam das sein Achsschenkellager (das seit Anfang der Baja kaputt war) in La Paz eingetroffen ist, fuhren wir alle auf den Campingplatz Campestre Maranatha in La Paz.

 

Er hatte es damals in Bahia de Los Angeles organisieren können, daß das Teil von Utah nach La Paz geschickt wird ... leider hatten sie mit diesem Paket furchtbar Pech, denn es blieb in Tijuana hängen und wurde grundlos an den Versender zurück geschickt ... glücklicherweise nahm UPS die Schuld auf sich und sendete es per Express nach La Paz.

 

Als die beiden dann anfingen das Lager auszubauen und das neue einzubauen, stellte sich heraus das der Simmerring und einige Dichtungen nicht passten.

 

Nach einigen Telefonaten mit dem Händler in Utah, erklärte er sich bereit den Simmerring und die Dichtung kostenlos nachzusenden, was aber einige Tage Wartezeit bedeutete.

Benny nutzte die Zeit um unserem 1017er die neuen Einspritzdüsen zu verpassen, das Öl zu wechseln, abzuschmieren und noch viele Kleinigkeiten zu erledigen ... auch befreite er unseren vom vielen am Strand stehen furchtbar eingesalzenen LKW vom Salz und nach 2 Stunden waschen war er

 wieder blitzeblank.

Auch Michel hatte täglich was zu tun und es wurden alle Sachen erledigt die normalerweise immer vor einem hergeschoben werden. Auch ich nutzte die Zeit und lernte täglich mit Ursi spanisch ... nochmal herzlichen Dank dafür ... das hat mich unglaublich weiter gebracht!

 


Auf diesem Campingplatz treffen wir auch Rainer und Gertrud mit ihrem Vario wieder, die beiden haben wir 2010 in Portugal kennen gelernt und auch Ingrid und Willi mit ihrem Womo sind ein Nacht hier, die beiden haben wir vor ein paar Monaten in der Nähe des Yosemite in der USA getroffen.

 

Und nach knapp 7 Wochen ist nun Zeit Abschied zu nehmen von der wunderschönen Baja California ... aber wir freuen uns auch sehr aufs Festland und sind gespannt was uns dort erwartet.

Am Hafen erledigten wir noch die Einfuhr unseres LKWs und nach einer kurzen Kontrolle durch den Zoll konnten wir ins Hafengelände fahren ... Michel und Benny machten sich gleich auf ins Ticketbüro um unsere reservierten Tickets für Mazatlan abzuholen ... doch als sie zurück kamen sagten sie das die Fähre voll wäre, auch für morgen war schon alles belegt ... 

 

 

... trotz Reservierung standen wir nun da und wussten nicht so recht was wir tun sollten ... da kam Ursi die rettende Idee “Vielleicht hat es auf der Fähre nach Topolobampo noch Platz” ... Michel rannte zum Ticketschalter und tatsächlich, es war noch was frei, aber die Fähre lief in 10 Min. aus ... also schnell die Tickets gekauft und los gings in Richtung Topolobampo.

Dieses mal gibt es wieder ein neues Video von Benny ... viel Spaß beim anschauen!