03.10. - 05.11.2011   USA (Montana, Wyoming, Utah)   3.091 km


Über den Highway 89 ging es erst mal Richtung Great Falls, dort deckten wir uns mit Lebensmittel ein ... die hier gleich spürbar günstiger zu haben waren ... man könnte fast sagen das die Preise 30-40% günstiger sind wie in Kanada.

 

Weiter ging es über die Interstate 15 durch schöne, bergige, aber plötzlich sehr trockene Landschaft.

Es gibt hier sehr viele Fishcampsites, auf so einer fanden wir einen schönen Platz am Wasser (12 $).

 

Dort machte Benny den schon länger nötigen Ölwechsel und noch einige Wartungs- und Pflegearbeiten an unserem rollenden Zuhause.

Klasse ist, das man bei WalMart das Altöl wieder zurück geben kann.

Unserem Diddl ging es schon mehrere Tage nicht so gut, er trank total viel, war sehr müde und matt und als er dann plötzlich apathisch wurde suchten wir sofort den nächsten Tierarzt auf.

In Helena beim Veterinary Service sagte uns die Ärztin das wir einen Bluttest machen müssen um genaueres feststellen zu können ... das Ergebnis kam am nächsten Morgen und war alles andere als gut.

Die Bauchspeicheldrüsen und Leberwerte waren sehr hoch ... sie verordnete Diddl ein Diätfutter

und Antibiotika.

Unserer Tierärztin in Deutschland schickten wir den Laborbericht per Mail, denn die vielen Fachbegriffe auf Englisch zu verstehen ist nicht einfach ... und vorallem wollten wir auch ihre Meinung hören.

Die Antwortmail war sehr besorgniserregend ... die Werte waren lebensbedrohlich und das Antibiotika war auch nicht das richtige ... wir hatten von ihr vor unserer Abreise noch eine Reiseapotheke für Diddl bekommen ... darin befand sich glücklicherweise das benötigte Antibiotika.

In Bozeman deckten wir uns nochmal mit neuem Diätfutter für Diddl ein und wollten in der Tierklinik noch ein Medikament besorgen das uns unsere Tierärztin empfohlen hatte ... das kannten sie hier aber nicht und die dortige Tierärztin war auch gleich ganz besorgt als sie den Bluttest sah ... sie empfohl uns noch einen Test zu machen, speziell nur für die Bauchspeicheldrüse. Der Test ergab das es nicht an der Bauchspeicheldrüse lag und so die Leber der Auslöser war.

Auch diese Tierärztin sagte uns das wir das falsche Antibiotika bekommen haben und gab uns noch ein Leberunterstützungs/Aufbaumittel mit.

 

Wir hatten eine sehr besorgte Zeit ... nach 2 Wochen ging es Diddl dann deutlich besser und er war wieder aufgeweckter ... endlich war wieder etwas Leben in ihm.

Unsere Tierärztin mit der wir Kontakt halten hat uns vor kurzem geschrieben ... das sie es nicht gedacht hätte das sich unser Diddl erholt ... es ist ein kleines Wunder das es ihm wieder besser geht und da sind wir wirklich sehr froh drüber!

Er ist halt ein zäher Hund ... das hat er damals in Griechenland ja schon bewiesen als er den Giftköder überlebt hatte.

Unser erster Nationalpark in den USA war der Yellowstone.

 

Am Nordeingang kauften wir uns erstmal einen Nationalpark (America the Beautiful) Jahrespass für 80 $ ... damit darf man dann 1 ganzes Jahr so gut wie alle Nationalparks besuchen und sich darin egal wie lang aufhalten (gilt für den Fahrer +3 weitere Personen).

 

Unsere erste Wanderung machten wir an den Mammoth Hot Springs und danach ging es weiter zum beeindruckenden Norris Geyser Basin.

Die Nacht verbrachten wir auf dem teuren Madison Campground (22 $ / Nacht) und morgens konnten wir nichtmal unser Trinkwasser auffüllen da die Leitungen des Campingplatzes eingefroren waren.

 

Auf dem Weg zum Upper Geyser Basin entdeckten wir früh morgens eine riesige Bisonherde die gemächlich das gefrorene Gras frass. Die Tiere allein sind ja schon beeindruckend, aber eine Herde zu sehen war ein ganz besonderes Erlebnis.

 

Das Upper Geyser Basin ist wirklich sehr beeindruckend, die kochenden farbigen Pools, die vielen Geysire ... überall kommen heiße Quellen aus der Erde ... es ist faszinierend und beängstigend zugleich hier 140 km durch eine brodelnde, qualmende Landschaft zu fahren und zu wissen das man sich gerade auf einem Supervulkan befindet.


Wir waren beide sehr beeindruckt von diesem faszinierenden Ort.

 

Am Abend suchten wir dann nach einem Nachtplatz ... eigentlich hätten wir einen tollen Platz gewusst, aber die Straße dorthin war gesperrt ... so bogen wir dann in einen Schotterweg Richtung Teton National Wilderness ab ... kurz darauf war ein Auto hinter uns ... Richard und Teresa waren auch auf großer Tour und werden in 8 Monaten Kanada, USA, Mexiko, Peru, Chile, Neuseeland und Australien bereisen.

Wir hatten einen tollen Abend und ein gemütliches Frühstück miteinander und wünschen den beiden eine tolle Reise und weiterhin viel Spaß.

 

Der Teton Nationalpark war vor lauter Regen nicht zu sehen und da es hier schon ziemlich kalt geworden war wollten wir schnell Richtung Süden ... denn Utah stand schon lang auf unserer Wunschliste und deshalb gaben wir Gas.

 

Auf der Fahrt dorthin dienten uns die National Forests immer als super Übernachtungsplätze ... denn hier darf man sobald man 500 m von der Teerstraße entfernt ist wild campen.

In Utah angekommen ging es als erstes zum Canyonlands NP.

Dieser Park ist wirklich eine Wucht, wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus, diese Tiefe wenn man in den Canyon schaut, die Farben und Formen ... sind einfach überwältigend.

 

 

Auf der Long Canyon Road gab es ein traumhaftes Plätzchen für uns ... kurz nach diesem Platz wäre die Piste für uns sowieso unpassierbar gewesen, es ging steil in eine enge Schlucht hinunter, die Strecke war durchzogen von riesigen Löchern, überall sah man das Fahrzeuge aufgesessen sind und kurz darauf lag dann ein riesiger Felsbrocken ... unter dem man durchfahren musste, hier kamen noch Fahrzeuge mit VW Bus Größe durch, aber größer ging nicht mehr. 


Kurz darauf schauten wir uns dann den Arches Nationalpark mit seinen vielen Felsbögen an ... auch wieder mit beeindruckender Landschaft und diesem wunderschönen Rot der Felsen.

Mittags machten wir eine tolle Wanderung durch den Devils Garden.

Abends ging es dann über eine Piste die vom Parkplatz des Delicate Arch Overlook weg ging, raus aus dem Park und kurz nachdem wir das Gatter passiert hatten fanden wir einen schönen Platz.

Frühmorgens ging es wieder rein und zu den Windows und dem Double Arch.

In Moab klapperten wir ein paar Motorradverkäufer ab, da unsere kleine 80er für die riesigen Distanzen hier nicht wirklich geeignet ist ... leider fanden wir nichts passendes ...

aber die Suche wird fortgesetzt :-)

 

 

 

Auf der Suche nach einem schönen Nachtplatz fuhren wir in die Kane Creek Road, die über eine Schotterpiste an toll gelegene Einfach Campgrounds führt, leider waren alle Plätze belegt und frei stehen ging leider nicht also musste es für diese Nacht der McDonald Parkplatz in Moab tun.


Am Recapture Lake 4 Meilen vor Blanding kann man wunderbar direkt am See stehen, hier suchte Benny nach einer undichten Stelle an der Luftdruckanlage und wurde auch fündig ... der Fehler liegt an einem Federspeicher Relaisventil, das reparieren wird aber auf die nächst größere Stadt verschoben, falls Benny irgendwelche Ersatzteile braucht.

 

In Bluff schauten wir uns das nachgebildete Fort an, hier kann man alte Pferdewägen, Einrichtungen der Häuser und noch vieles mehr anschauen ... in einer kleinen Hütte schauten wir uns dann noch einen kurzen Film über die Besiedelung Bluffs an ... war ganz interessant.

Danach ging`s weiter zum Valley of the Gods.

 

Es ähnelt landschaftlich dem Monument Valley und kann über eine 28 km lange Schotterpiste durchfahren werden.

Wir waren 2 wunderschöne Tage dort, die Landschaft ist traumhaft und man kann wunderbar spazieren gehen oder die vielen Pisten mit dem Moped erkunden.

Das Monument Valley stand auf unserer Liste auch ganz weit oben.

Es liegt in einem riesigen Navajo Reservat an der Grenze Utah/Arizona, Eintritt pro Person 5 $ und da wir dort übernachten wollten noch 10 $ für den direkt an der Abbruchkante zum Valley

liegenden Campingplatz.

Leider hatten wir genau in diesen 2 Tagen ziemlich Pech mit dem Wetter, es zog ein Gewitter nach dem nächsten durch und als wir dachten ... so jetzt können wir aufs Moped sitzen und die 28 km Runde abfahren ... da holte uns nach ungefähr der Hälfte der Strecke das nächste Gewitter ein.

 

Abends schauten wir uns im nahen Visitor Center noch den wunderschönen Indianerschmuck, die Keramik und die verschiedenen Souveniers an.

 

Nach dem Rundgang im Visitor Center zeigte sich dann noch einmal die Sonne und wir konnten uns einen beeindruckenden Sonnenuntergang anschauen ... der nächste Morgen war wolkenverhangen und nachdem es nicht aufklaren wollte zogen wir weiter.


Nach einer Nacht am Mexican Hat Rock machten wir uns auf in Richtung Natural Bridges.

Auf der Strecke hört plötzlich der Teer auf und man muss eine 400 m hohe Abbruchkante über viele Kehren erklimmen, oben hat man dann einen Wahnsinns Ausblick.

Es ist schon beeindruckend wie schnell man auf dem Moki Dugway an Höhe gewinnt.

 

 

Bei der Weiterfahrt zu den Natural Bridges ist die Landschaft dann wieder relativ flach, die Natural Bridges selbst sind nach so grandiosen Landschaften nicht mehr so beeindruckend, aber trotzdem schön anzusehen.


Die Fahrt auf dem Highway 95 zum nördlichsten Punkt des Lake Powell ist sehr abwechslungsreich und der Lake Powell wirklich beeindruckend mit seinen vielen Felsformationen und den steil aufragenden Felswänden.

Wir suchten uns einen schönen Platz am See und waren hin und weg von diesem Anblick.

In Hanksville füllten wir mal wieder ein wenig unsere Lebensmittel auf und hatten sogar erstaunlich schnelles Internet auf dem Mini-Supermarktparkplatz.

 

Den Capitol Reef NP streiften wir nur, da wir bei Notom über eine 30 km lange Schotterpiste mit viel Wellblech zum Burr Trail fuhren.

 

Die Piste an sich war eher langweilig, als wir dann Richtung Burr Trail abbogen mussten wir über eine Serpentinenstraße hoch um zum schönen Long Canyon zu gelangen.

 

Der Burr Trail selbst ist wieder geteert und gut zu befahren.

 

Leider funktioniert seit der ersten Nacht auf dieser Strecke mein Olympus Objektiv nicht mehr richtig, ich kann nicht mehr zoomen ... sobald ich zoome sind die Bilder total überbelichtet (fast weiß) und nicht mehr zu verwenden, so gehts nun nur noch bei 12mm, hoffentlich finden wir einen Laden der das reparieren kann.


 

 

 

 

 

Weiter ging es auf dem Highway 12 durch das Grand Staircase-Escalante, der durch eine beeindruckende Landschaft führt.

 

An der Calf Creek Recreation Area parkten wir unseren LKW um eine 8 km lange Wanderung zu den Calf Creek Falls zu unternehmen ... die Landschaft dorthin ist wiedermal umwerfend und auch die Fälle selbst sind total schön.


Unser nächstes Ziel war der Bryce Canyon ... diese bizzare Hoodoo (Steinsäulen) Landschaft haben wir schon so oft auf Bildern gesehen ... aber selbst davor zu stehen und in dieses Tal hinunter zu sehen war einfach atemberaubend. Wir spazierten etwas an der Abbruchkante entlang und gingen ein Stück auf dem Queens Garden Trail.

 

Am Nachmittag packten wir dann unsere Sachen und machten uns auf zu einer 5 km Wanderung hinunter in diese Zauberwelt ... vom Sunrise Point ging es entlang des Queens Garden Trail zum Navajo Loop der dann durch die Wallstreet wieder steil nach oben führt.

Eine faszinierende Wanderung, die uns durch eine Landschaft wie von einem anderen Stern führte und als wir durch die Wallstreet, eingeschlossen von steil aufragenden Wänden wieder nach oben kamen ... hatten wir vom Sunset Point aus einen traumhaften Blick hinunter in den Canyon. 

Nach einer nicht ganz legalen Nacht am Sunset Point machten wir uns früh morgens noch einmal auf über den Queens Garden Trail hinunter in den Canyon um bei Sonnenaufgang diese Traumwelt erleben und fotografieren zu können ... das war ein wunderschöner Morgen.

Als wir wieder oben waren fuhren wir noch zum Bryce Point von wo man wieder eine wunderbare Aussicht auf das Tal hat ... und danach mussten wir uns leider von diesem faszinierenden Ort verabschieden.

Nun werden wir erst mal versuchen irgendwo mein Objektiv reparieren zu lassen bevor es dann zu den nächsten Highlights geht.

 

Auf jeden Fall ist eins sicher ... das die USA bzw. die bis jetzt von uns bereisten Staaten (besonders Utah), uns so aus den Latschen hauen würden hätten wir nicht gedacht ... wir haben das Land und seine Landschaften unterschätzt ... obwohl wir ja schon viele Bilder gesehen haben, aber diese gigantischen Landschaften mit eigenen Augen zu sehen ist einfach etwas ganz anderes ... auch die Menschen hier sind total freundlich und hilfsbereit.

 

Die Größe und Einwohnerzahlen sprechen da schon für sich:

Deutschland hat eine Fläche von 357.111 km² bei 81,7 Mio. Einwohnern

Utah hat eine Fläche von 219.887 km² bei 2,7 Mio Einwohnern

 

Wir dachten auch immer das sich die besten und schönsten Teile wirklich nur auf die Nationalparks beziehen, aber auch das dazwischen und drumherum ist einfach traumhaft ... natürlich ist es auch sehr wenig besiedelt ... dafür tummeln sich hier wirklich viele Touristen ... aber das Land ist so groß da verteilt sich das relativ gut (auf jeden Fall in der Nebensaison).

 

Wir sind gespannt was uns hier noch alles erwartet!