Nach 2 Tagen in Smithers fanden wir in der Nähe von Burns Lake bei der Recreation Site Opal Beds einen weiteren schönen und ruhigen Nachtplatz.
Leider sind hier auch überall die Bäume vom Borkenkäfer befallen, sie sehen aus wie abgebrannt, aber eine große Schautafeln erklärt wie die verschiedenen Phasen des Befalls ablaufen.
Danach suchten wir in Vanderhoof nochmal nach einem offenen Wifi, denn es ist nur ein Bruchteil der vorhanden Recreation Sites von der Straße aus angeschrieben ... und gut das wir geschaut haben ... denn am nächsten Platz wären wir einfach vorbei gefahren wenn wir nicht die GPS Koordinaten geholt hätten.
Als wir am Cobb Lake ankamen war gerade noch 1 von den 9 Plätzen frei.
Fritz und Rosemarie aus der Schweiz haben uns schon geschrieben, das nach Labour Day die Kinder wieder in die Schule müssen und schlagartig die Plätze leer werden ... und genauso war es dann auch an diesem Platz, am nächsten Tag packte einer nachdem anderen zusammen und am Abend waren dann nur noch 2 inkl. uns auf dem Platz ... jetzt war es wirklich ein traumhaftes Plätzchen.
Aber als dann am nächsten Tag ein Rentnerpaar nach dem nächsten mit ihren Womo`s eintrafen und am Abend der Platz wieder voll war ... konnten wir es kaum glauben ... die Familien sind weg und einen Tag später kommen die Rentner, die nur darauf gewartet haben das Labour Day vorbei ist.
Wir fanden es total witzig und die Rentner waren uns auch lieber ...
alles geht viel ruhiger und gemütlicher zu.
Ach ja ... Benny hat sich in Smithers eine Angel zugelegt und ist jetzt voll auf den Geschmack gekommen. Die ersten 2 Tage wollte es nicht so wirklich klappen ... aber nachdem ein Angler ihm andere Köder geschenkt und einiges erklärt hat ... Biss dann auch ein Fisch an ... er ist zwar wieder aus dem Boot gesprungen, aber der nette Angler hat uns dann am Abend eine Regenbogenforelle geschenkt.
Nach 5 Tagen mussten wir uns dann von diesem schönen Plätzchen trennen, denn unser Wäschefach ging schon nicht mehr zu und so war der erste Weg in Prince George zum nächsten Waschsalon ... der Dutch Maid Laundromat wird von einer Indischen Familie betrieben ... schön auch mal hier exotische Gesichter zu sehen. Der Besitzer wollte dann gleich unseren LKW anschauen und wir mussten ihm auf einer Landkarte in seinem Laden zeigen wie unser weiterer Streckenverlauf ist ... er war sehr interessiert und es war ein klasse Nachmittag.
Die Nacht verbrachten wir auf dem Casinoparkplatz (mit gutem Wifi), hier ist RV Parking gestattet, beim WalMart hingegen hing ein Verbotsschild.
Die nächste Recreation Site Willow North war auch nicht angeschrieben ... zwar schön am Fluß gelegen zog es uns am nächsten Morgen doch weiter.
Wir stoppten am Ancient Forest ... den hatte uns ein Mann am Cobb Lake empfohlen ... ein alter Zedernwald mit bis zu 2.000 Jahre alten Zedern, hier wurde ein 2 km langer Wanderweg angelegt, der sehr schön durch den wunderschönen Wald führt ... wir fühlten uns ein klein wenig wie im Regenwald, denn hier wachsen riesige Farne und auch die Blätter der jungen Bäume sind riesig.
Danach gab`s dann wieder ein Traumplätzchen am Lasalle Lake (Recreation Site) ... toll angelegt mit insgesamt 20 Plätzen ... aber wir hatten das Glück allein hier zu sein.
Insgesamt 5 Tage waren wir hier, jeden Abend besuchten uns Vögel (Steller`s Jay) auf Futtersuche, am See gab es Unmengen an Babyfröschen und der absolute Hammer war ... am 3. Tag erzählte ich Benny morgens das ich in der Nacht einen Wolf heulen gehört hatte und keine 10 Minuten später hören wir lautes knacken am anderen Seeufer ... es rennt irgend etwas großes braunes aus dem Wald und mit einem riesen Platscher springt es in den See ... wir sehen wie ein Elch ans andere Ufer schwimmt und kurz darauf auch den Grund für die Flucht des Elches ... ein Wolf kommt aus dem Wasser, schüttelt sich und ist ein paar Sekunden später im Wald verschwunden.
Nach diesen schönen Tagen mussten wir unsere Lebensmittel auffüllen, denn es war praktisch alles am ausgehen ... in McBride gab`s dann nen Supermarkt und neben an einen Laden mit FreeWifi.
Am Beaver River kurz nach McBride lag wieder eine schöne Recreation Site, hier waren wir 3 Tage und danach ging es dann zu den lang ersehnten Nationalparks (Jasper und Banff).
Vorher machten wir im Mount Robson Provincal Park, durch den man sowieso durchfährt eine schöne Wanderung, die uns eine Mitarbeiterin des Visitor Centers kurz vorher empfohlen hatte.
Es ging sehr schön durch alten Zedernwald und immer wieder entlang des Flusses ... Mount Robson ist mit seinen
3.954 m der höchste Berg der Kanadischen Rockies, leider war er fast die ganze Zeit von Wolken umhüllt und zeigte sich nur teilweise.
Nachdem wir die Grenze von British Columbia hinein nach Alberta überquert hatten kam kurz darauf auch schon das Zahlhäuschen des Jasper Nationalparks (Eintritt 9,80 Can$ pro Person und Tag), das Ticket gilt bis zum nächsten Tag 16 Uhr, so verbrachten wir die Nacht auf einem ruhigen Picknickplatz im Park.
Direkt nach dem Ort Jasper beginnt der 230 km lange Icefields Parkway ... er ist unter den TopTen der “Traumstraßen der Welt” und dementsprechend bekannt ... ein absolutes Muss für jeden Kanada Reisenden ... naja und deshalb war auch einiges los auf dieser aber trotzdem traumhaft schönen Straße.
Nach 153 km auf dem Icefields Parkway machten wir einen Abstecher Richtung Abraham Lake, dazu verlässt man den Park auf Highway 11.
Am ersten Abend kamen wir aber garnicht bis zum See sondern fanden schon kurz nach der Parkgrenze am North Saskaetchwan River ein Traumplätzchen.
Die Flüsse hier sind so türkis, sie kommen einem vor wie funkelnde Smaragde ... genauso wie die Seen in den Parks, aber auch der Abraham Lake ist von einer fast schon unnatürlich schönen Farbe, die Landschaft fesselt einen und man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Am See gibt es schon ein paar Feuerstellen und es standen dort bereits 3 Camper ... wir suchten uns ein schönes Plätzchen und holten die Stühle raus.
Eine nette deutsche Auswanderin und ihr kanadischer Mann besuchten uns dann kurz zu einem Schwätzchen, sie lebt nun schon 20 Jahre hier und die beiden waren sehr interessiert an unserem rollenden Zuhause.
Bevor es dann wieder zurück in den Nationalpark ging haben wir noch ein sehr schönes Flußplätzchen entdeckt, es gehen immer wieder Schotterstraßen vom Highway ab und wenn man dann am Fluß ankommt sind dort oft schon schön angelegte Feuerstellen zum Teil sogar mit vorbereitetem Feuerholz, man muss es nur noch spalten ... aber da wir sehr starken Wind hatten, fiel das Lagerfeuer für heute ins Wasser ... genauso wie Benny`s Angel :-) ... keine 10 Min. angekommen stand er schon mit den Gummistiefeln und seiner Angel im Wasser.
Kaum zurück auf dem Icefields Parkway gab es schon einen tollen Aussichtspunkt auf den im Tal fliessenden North Saskaetchwan River und kurz darauf auf den Mistaya Lake.
Den nächsten Stopp legten wir am Peyto Lake ein ... hier läuft man ca. 15 Min. bis zu einer Aussichtsplattform, von wo aus man einen traumhaften Ausblick auf den Peyto Lake hat ... dort angekommen waren schon ein paar Leute auf der Plattform ... doch als dann eine Busladung Asiaten (von der Reiseführerin samt Kameramann angetrieben) angerannt kam, jeder schnell in alle Richtungen knipste und ein Gruppenbild gemacht wurde, war es vorbei mit der Ruhe ... die Plattform war kurzzeitig überfüllt und so schnell wie sie gekommen waren, waren sie dann auch wieder verschwunden ... meine Güte haben die nen straffen Zeitplan ... das ist fast schon erschreckend ;-)
Auch am Lake Louise war die Hölle los und nach einem sehr netten Gespräch mit vier deutschen Praktikanten, die schon mehrere Monate hier auf verschiedenen Farmen arbeiten flüchteten wir schnell wieder von diesem Touristenmagneten. Durch einen Tipp wussten wir von einem freien Stellplatz in Banff auf einem großen Parkplatz, etwas ausserhalb, doch leider auch direkt neben den Bahnschienen auf denen laufend Güterzüge vorbei bretterten und bei jedem Bahnübergang furchtbar laut hupten.
... und dann war es Zeit gutes Internet zu finden ... denn Benny`s Vater hatte am 26. Sept. seinen
60. Geburtstag und wir wollten ihm via Webcam gratulieren.
In Cochrane beim Saveway fanden wir dann FreeWifi und auch noch superschnelles ... hier verbrachten wir gleich 2 Tage. Danach ging es weiter auf dem Highway 22 (Cowboy Trail) durch die Prärie Richtung USA.
In der Nähe von Millarville fanden wir einen richtig schönen Platz an einem kleinen Fluß.
Man fährt hier durch eine Landschaft in der man wirklich auf dem nächsten Hügel auf Winnetou und sein Pferd wartet, es gefällt uns gut und es ist eine schöne Abwechslung.
Leider ist praktisch alles Privatbesitz und Weidefläche für die Kühe, man fährt dauernd an Zäunen entlang und es ist ein bisschen schwierig einen Nachtplatz zu finden ... doch glücklicherweise gab es an einem kleinen Bach neben der Straße nen Parkplatz der sich als prima Nachtplatz erwies.
Der Tag darauf brachte wieder eine schöne Fahrt durch die Prärie und der Cowboy Trail machte sich an jeder Ecke bzw. fast jeder Ranch Einfahrt bemerkbar.
In Pincher Creek am Wal Mart fanden wir dann den nächsten Nachtplatz und das Hotel nebenan spendete sogar noch schnelles Wifi :-)
60 km weiter beim Waterton Lakes Nationalpark fanden wir bei einem Aussichtpunkt einen super Nachtplatz ... wir genossen die traumhafte Aussicht hatten aber eine sehr unruhige Nacht, denn der Wind schüttelte uns richtig durch, wir kamen uns vor wie auf nem Schiff mit Seegang.
Am nächsten Morgen ging`s dann rein in den Waterton Lakes NP und erst mal zum Red Canyon, leider lag der noch total im Schatten und nach einem kleinen Spaziergang entlang des Red Canyon Trails ging`s zurück und zum Ort Waterton, dort erkundigten wir uns wegen der Grenzübergänge ... denn durch Zufall hatten wir gesehen, das genau der Grenzübergang den wir benutzen wollten nur bis Ende Sept. geöffnet hat ... leider bestätigte uns die Dame im Visitor Center genau das und so mussten wir einen Bogen fahren, ca. 70 km Umweg zum nächsten Grenzübergang.
Der Park ist zwar schön, im Vergleich zu den vorher besuchten aber nicht überwältigend.
Für Wanderer ist er auf jeden Fall ein Paradies und man kann tagelang unterwegs sein.
Am Abend machten wir uns auf in Richtung Cardston ... um an den anderen Grenzübergang zu kommen. Vor Cardston sah es aber schlecht aus mit den Nachtplätzen und so stellen wir uns dort auf einen großen Parkplatz am Visitor Center und hatten sogar wieder Wifi.
Am nächsten Morgen nahmen wir die letzten 25 km bis zur Grenze in Angriff ... wieder durch Prärielandschaft.
An der Grenze angekommen wurden wir von einer Dame ausgefragt ob wir Alkohol, Tabak oder Waffen mitführen und wie wir unseren 1017er denn hier her gebracht haben ... was wir für Berufe hatten und wie man sich sowas leisten kann.
Als wir ihr erzählten das wir 10 Jahre auf diese Reise gespart hatten war sie zufrieden.
Es wollte auch niemand ins Auto schauen, es dürfen ja eigentlich keine Lebensmittel eingeführt werden, vorallem kein frisches Gemüse, Obst, usw. ... aber wir wurden nicht mal danach gefragt ... obwohl wir extra noch alles was wir hatten weg gegessen haben und das fast volle Netz Zwiebel und die Bohnen ... oh je haben die uns geplagt ... Details ersparen wir euch lieber ;-)
Im Büro, mussten wir dann die grüne Einreisekarte ausfüllen, alle 10 Fingerabdrücke wurden gescannt, ein Foto gemacht und kurz darauf wünschte der nette Beamte uns eine gute Fahrt ... es hat nicht mal ne halbe Stunde gedauert und wir waren fertig ... und so reisten wir am 02.10.2011 unserem
7. Hochzeitstag in die USA ein.
Jetzt werden wir uns langsam auf den Weg zum Yellowstone Nationalpark machen und
freuen uns darauf den Westen der USA zu erkunden.