03.02. - 01.04.2012   Mexiko (Baja California Süd und Festland)   4.343 km


Von Ciudad Constitution ging es in einem Rutsch bis La Paz und weiter zum Strand Tecolote ... von hier machten wir am nächsten Tag einen Abstecher zum Fährterminal um uns nach den Fähren zu erkundigen ... und ein halbe Stunde später hatten wir die Tickets in der Hand ... die Fahrt

La Paz - Topolobambo dauert ca. 6 Stunden und kostete uns 404 Euro mit Baja Ferries.

Am Playa Tecolote verbrachten wir noch 2 sehr schöne Tage und lernten hier Volker und Inge unterwegs mit einem Toyota Landcruiser, Rainer und Brigitte unterwegs in einem VW Synchro und noch mehrere Deutsch-Kanadier mit ihren Womos kennen, wir verbrachten einen lustigen Abend mit allen und am nächsten Tag einen klasse Nachmittag mit Rainer und Brigitte ... die Zeit war viel zu schnell vorbei und im nachhinein hätten wir gerne noch mehr Zeit dort gehabt ... aber die Tickets waren gekauft und so ging es dann am 07.02.2012 auf die Fähre die uns aufs Festland Mexikos brachte.


Gleich beim hoch laufen wurden wir von einem Mitarbeiter abgefangen, der uns erklärte das Diddl die ganzen Überfahrt in eine Hundebox muss, wir weigerten uns und sagten das wir mit ihm aufs Aussendeck sitzen wollten ... aber alles reden brachte nichts ... denn ins Auto bringen ging auch nicht da der LKW in der untersten Etage stand und es dort beim rein fahren schon furchtbar heiß war ... so blieb uns leider nichts anderes übrig als den Armen Kerl in diese Hundebox zu stecken, die auch noch direkt neben dem Kamin war und während der Fahrt war es dort furchtbar laut, zugig und als die Sonne unterging auch noch schweinekalt ... wir durften in den ganzen 7 Stunden nur einmal zu ihm und schauen ob es ihm gut geht, auch nachdem das Schiff angelegt hatte haben sie uns noch 20 Minuten warten lassen bis wir Diddl endlich aus dieser Box holen konnten.

Die Überfahrt dauerte anstatt der gedachten 6 Stunden etwas mehr wie 7 Stunden.

Die Fahrt von Topolobambo bis Mazatlan hat nicht viel zu bieten ... danach veränderte sich die Landschaft langsam und je weiter wir Richtung Süden kamen wurde es immer grüner

... wir kamen immer mehr in die Tropen ... eine ganz andere Landschaft wie wir es bis jetzt gesehen hatten... es wurde immer heißer und schwüler.

 

In San Blas auf dem Campingplatz wurden wir von Moskitos und No-See-Ums gequält und waren am nächsten Tag total verstochen.

 

Wir entschieden uns entlang der Küste zu fahren ... über kleine Straßen, vorbei an kleinen Orten, Bananen- und Kokospalmen Plantagen erreichten wir Puerto Vallarta.


Hier deckten wir uns erstmal mit den genialen süßen Stückchen ein die es hier gibt ... hier schlägt Bennys Herz höher ... das Paradies für einen Schokosüchtigen :-)

In La Manzanilla wurden wir fündig ... hier reihen sich die Stellplätze unter Kokospalmen aneinander und wir suchten uns einen aus.

Auch hier trafen wir wieder viele Deutsch-Kanadier, Bernd und seine Frau Gloria standen gleich neben uns ... jeden Morgen kam Hans vorbei der ganz in der Nähe von uns gewohnt hatte und mit 45 Jahren nach Kanada auswanderte, auch trafen wir jemanden der früher in Langenau gewohnt hat (auch nicht weit weg von uns) ... wie klein doch die Welt ist. An diesem schönen Platz verbrachten wir 4 tolle Tage ... jeden Tag ging es ins Meer zum baden und sogar Krokodile gibt es an der Küste bzw. den Lagunen dahinter ... es ist ein Teil der Lagune mit Stegen erschlossen und ein Zaun verhindert das die Krokodile über die Straße laufen, aber ansonsten sind sie frei und wurden sogar schon im Meer gesehen.

 


Weiter ging es nach Manzanillo ... eigentlich hatten wir vor entlang der Küste Richtung Yucatan zu fahren ... doch die Hitze und diese Schwüle machten uns ganz schön zu schaffen ... in Manzanillo entdeckte Benny dann eine riesige Pfütze unter dem Motor ... die Wasserpumpe verlor schon seit der USA immer mal wieder ein bisschen Wasser ... aber das was jetzt raus tropfte war ein deutliches Anzeichen das die Wasserpumpe wohl nicht mehr lange halten würde und so wurde die Routenplanung geändert und es ging Richtung Guadalajara ... denn dort gab es mehrere Mercedes Vertretungen und sogar einen speziell für LKWs.

Nach Manzanillo macht die Straße einen Knick und man fährt nun stetig bergauf, denn das Landesinneren Mexiko`s ist ein riesiges Hochplateau und man ist dort die meiste Zeit auf ca. 2.000 Meter unterwegs.

 

Nach einer Nacht in Colima auf dem WalMart Parkplatz erreichten wir am nächsten Tag Guadalajara ... unsere erste Anlaufstelle war Eurostern, dort suchte und telefonierte man gleich. Leider war es Samstag und das Zentrallager hatte an diesem Tag geschlossen und so mußten wir bis Montag warten.


In der Nähe gab es ein Thermalbad mit RV Park (Parque Acuatico Chimulco) ... dort verbrachten wir die nächsten 2 Tage. Die warmen Becken des Thermalbades werden jeden Tag neu befüllt und von heißen Quellen gespeist.

Am Montag telefonierten wir mit der Mercedes Vertretung ... aber leider konnte uns niemand Auskunft geben ... wir haben extra eine Telefonnummer bekommen wo eigentlich die Person dran sein sollte mit der wir am Samstag geredet hatten ... der war aber den ganzen Mittag ausser Haus, obwohl er uns sagte wir sollen um 12 Uhr anrufen ... naja, nach vielen fehlgeschlagenen Versuchen noch eine Antwort per Telefon zu bekommen entschieden wir uns die 40 km in die Stadt zu fahren um persönlich mit den Leuten zu sprechen.

Dort wurden wir dann nur mit einem “die Pumpe gibt es in ganz Mexiko nicht” abgefertigt.


Nach einer Nacht auf dem WalMart ging es noch zum Eurocamiones der für LKWs zuständig ist ... dort machte sich gleich ein fleissiger junger Kerl daran überall herum zu telefonieren und eine Wasserpumpe aufzutreiben ... Benny kippte in der Zeit das Führerhaus in der Hoffnung das die Jungs gleich unseren Motorentyp OM 352 erkennen ... aber leider gibt es in Mexiko wohl nur den Nachfolger OM 366 und auch hier bekamen wir als Antwort das es diese Pumpe wohl nirgends gibt ... er hätte aber eine in der USA gefunden, die würde aber 1.200 Euro kosten ... puhhhh ... da lehnten wir dankend ab denn in Deutschland gibt es die Pumpe für 150 Euro ... und so war es unumgänglich das wir uns die Pumpe irgendwo hin schicken lassen mussten.

 

Also entschieden wir uns nach San Miguel de Allende zu fahren, denn dort standen auch Joachim und Bärbel (www.Reisestationen.de) die wir sowieso kennen lernen wollten.

Dort angekommen standen dort Alfred und Nora mit ihrem Fiat, Erich und Esther mit ihrem 1117er Mercedes (www.mogge.ch) und noch ein deutsches Paar mit einem Womo.

Wir bekamen auch gleich einige Infos von Joachim und Alfred zum Paketversand nach Mexiko, denn Alfred wartete gerade auch auf ein Paket mit Bremsbelägen.

Wir bestellten dann gleich alles nötige und zusätzlich gleich noch eine Zylinderkopfdichtung und ein paar Reparatursätze ... das ganze dauerte ein paar Tage bis alles bei meinen Eltern angekommen war ... und nachdem meine Mama alles gut verpackt hatte konnte das Paket auf Reise gehen.

Laut DHL soll es wohl 6-8 Werktage dauern bis das Paket ankommt, Alfred hat aber insgesamt 2 Wochen und 2 Tage gewartet ... jetzt heisst es für uns ... abwarten.

 

Joachim macht mit uns eine tolle Stadtbesichtigung bei dem wir viele Dinge sahen die wir sonst bestimmt verpasst hätten.

Ansonsten streifen wir mit immer wieder durch die Stadt ... oder fahren mit dem Moped ein bisschen durch die Gegend  ... Benny nimmt sich den restlichen 4 Felgen an um die Ventileinsätze einzubauen ... ich lerne Spanisch und schreibe den nächsten Reisebericht.

 

Und dann kamen noch Jürgen und Waltraud mit ihrem Iveco auf den Platz ... die beiden haben wir in Kanada kennen gelernt, damals kamen sie uns auf der Straße entgegen ... beide bremsten wir und quatschen eine Weile ... das war vielleicht eine nette Überraschung als sie hier eintrafen.
Sie bleiben ein paar Tage hier und werden dann wieder in Richtung USA fahren um in ein paar Monaten nach Hause zu verschiffen.

 

Und wir hatten Glück, ein paar Tage nachdem wir in San Miguel de Allende angekommen waren ... fand ein Fest statt, an dem viele verschiedene Indianerstämme in ihren tradionellen Trachten in den Ort kamen und von morgens 10 Uhr bis in die Nacht hinein trommelnd und tanzend durch die Straßen zogen ... ein tolles Erlebnis, die Trommler gaben alles und auch die Tänzer tanzten fast den ganzen Tag
und das bei 32-33 Grad ... es hat uns richtig gut gefallen, schade das es nur einen Tag lang ging.

San Miguel de Allende ist wirklich eine sehr schöne Stadt und man entdeckt bei jedem Spaziergang etwas neues.

 

Nach genau 4 Wochen auf dem Campingplatz in San Miguel de Allende kam dann endlich unser Paket aus Deutschland an, es hat unglaubliche 17 Werktage gedauert ... laut DHL 6-8 Werktage ... auf solche Angaben kann man sich mal überhaupt nicht verlassen.

Benny fing natürlich sofort an alles einzubauen ... da es der letzte Tag auf dem Platz war, verlängerten wir noch um 1 Tag, damit Benny alles in Ruhe einbauen konnte.

An diesem Abend rollten dann plötzlich Simone und Olaf in ihrem Magirus auf den Platz ... wir freuten uns riesig die beiden wieder zu sehen und so entschieden wir uns noch 2 weitere Tage mit den beiden auf dem Campingplatz zu verbringen.
Wir verbrachten eine tolle Zeit zusammen, gingen Essen oder saßen Abends bis spät in die Nacht hinein zusammen.

 

Nachdem wir uns dann von den beiden und auch von Joachim, Bärbel, Esther und Erich und allen anderen verabschiedet hatten ... war es endlich wieder soweit ... wir waren “on the Road again” ... was für ein schönes Gefühl!

 

Joachim und Bärbel gaben uns noch den Tipp das 15 km von San Miguel entfernte Kloster Atotonilco anzuschauen, die Wände sind voller Verzierungen ... so etwas findet man sonst nur sehr selten ... leider war der schönste Teil abgesperrt und mit Bänken zugestellt.

 

Danach ging es weiter nach Guanajuato (auch ein Tipp von Joachim), einem wunderschönen, bunten Ort, der in einer Talsenke liegt ... von der oben am Berg entlang führenden Panorama Straße hat man immer wieder tolle Ausblicke auf dieses kunterbunte Städtchen


Der nächste Tag war ein reiner Fahrtag, der abends dann auf einem WalMart Parkplatz in Guadalajara endete.

 

Auch der Tag darauf wurde bis abends zum fahren genutzt und wir waren froh als wir an der Laguna Santa Maria ankamen und es uns auf dem Koala Campingplatz gemütlich machen konnten. Dieser See hat sich in einem erloschenen Vulkankrater gebildet.

 

Der Platz ist sehr schön angelegt, ein großer tropischer Garten mit Palmen und uralten Bäumen, sehr schön direkt an der Lagune gelegen.

Die nächsten Tage boten landschaftlich nicht viel ... deshalb gab`s auch nur eins ... fahren, fahren, fahren ... das Ganze änderte sich die nächsten 1.500 km nicht und so erledigten wir die Strecke in ein paar Tagen ... wir hatten auch noch ein Problem und zwar war unsere Kfz-Versicherung für Mexiko nur noch bis Ende März 2012 gültig ... deshalb mussten wir uns auch beeilen, denn eine Verlängerung um einen Monat hätte fast genauso viel gekostet wie die bereits bezahlten 3 Monate.

 

Die Fahrtage waren durchzogen von duzenden Polizei- und Militärkontrollen.

Bei einer Militärkontrolle wurde das Fahrzeug sogar geröntgt.

 

Auch sind wir wohl nur knapp einem korrupten Polizisten davon gekommen, er wollte uns gerade Geld abknöpfen, da wir einen Bus überholt hatten der die halbe Fahrspur blockierte und die Überholspur eigentlich für LKWs gesperrt war ... als plötzlich sein Kollege angefahren kam ... fühlte er sich wohl ertappt und hat uns ziemlich schlecht gelaunt weiter fahren lassen. 

90 km vor der Grenze (Nogales) hatten wir richtig Glück, denn hier gibt es eine kleine Ranch (El Penasco) bei Magdalena de Kino die ein Hostel und einen Campingplatz (für Zelte) betreibt, mit dem Womo darf man auf einem Parkplatz stehen ... hier verbrachten wir unsere letzte Nacht in Mexiko ... der Besitzer hat hier ein tolles Gelände geschaffen, ein sehr schön angelegtes Camp Areal für Zelte und ein richtig gemütliches Hostel ... wir waren total begeistert von diesem netten Menschen und wie familiär er das Ganze betreibt.

 

Uns hat es hier super gefallen und diese herzliche Begegnung war ein wunderbarer Ausklang zu unserem Mexiko Aufenthalt ... und wer weiß vielleicht besuchen wir die Ranch irgendwann wieder.

www.ranchoelpenasco.com 


Beim Grenzübergang in Nogales wird die Grenzabfertigung schon 21 km vor der Grenze, bzw. wenn man aus der USA einreist erst 21 km nach der Grenze gemacht.

 

Wir ließen uns den Aufkleber der temporären Einfuhr für das Fahrzeug entfernen und gaben unsere Touristenkarte ab ... einen Ausreisestempel erhielten wir erst auf Nachfrage, ansonsten hätte uns der Beamte so weg geschickt.

 

Kurz danach hielten wir noch an der Pemex um unsere Dieseltanks bis oben hin voll zu machen ... denn in Mexiko kostet der Diesel umgerechnet 0,55 € / Liter und in der USA ca. 0,80 € / Liter, da lohnt es sich auf jeden Fall die Tanks noch mal voll zu machen.

Leider hatten wir fast keine Pesos mehr und so zahlte Benny mit der Kreditkarte bzw. versuchte es ... aber leider gingen beide, die Visa und die Mastercard nicht. Als wir fragten wo der nächste Geldautomat sein ... sagte man uns ... da unten am Oxxo (einem kleinen Einkaufsladen) nicht weit entfernt ... Benny lief los um dort Geld zu holen ... da kam der Tankstellen Besitzer mit einem Auto und machte mir Handzeichen das ich einsteigen sollte ... mir war nicht wirklich wohl dabei in ein fremdes Auto einzusteigen, aber gut, der Oxxo war doch ein gutes Stück weg und so holten wir Benny kurz vorher wieder ein ... MIST ... erst jetzt sahen wir das der Oxxo hinter der Grenze lag ... wir hatten natürlich keine Pässe dabei und als der Tankstellen Besitzer an die Grenze fuhr wurde erst mal das Fahrzeug durchsucht und wir mussten erklären was wir hier ohne Papiere machten ... glücklicherweise sprach die Grenzerin perfekt Englisch und so lies sie uns, nachdem wir ihr unser Anliegen erklärt hatten, weiter fahren. Am Oxxo konnten wir dann endlich Geld abheben und unsere Rechnung an der Tankstelle bezahlen.

An der Grenze in Nogales standen wir über 1 Stunde in der Warteschlange bevor wir dran kamen.

 

Die Grenzerin schickte uns auf einen Platz an der Seite wo wir direkt von ca. 10 Grenzer umringt waren und die erste Frage war “Is that a Unimog?” ... diese Fragen hatten wir in den vorherigen 3 Monaten USA fast täglich gehört ... Benny sagte dem Grenzer dann das der 1017er der große Bruder vom Unimog ist.


Danach gingen 2 Grenzer mit Benny in den Aufbau und untersuchten die Kühlbox nach Früchten, Gemüse, Fleisch und Eiern (darf alles nicht eingeführt werden) da wir aber vorher alles gegessen bzw. die restlichen Eier und Karoffeln dem Ranch Besitzer geschenkt hatten wurden sie nicht fündig, der Rest des Fahrzeugs wurde nur noch flüchtig untersucht, kurz der Impfpass von Diddl auf die Tollwutimpfung geprüft und dann konnten wir mit unseren Pässen zur Immigration gehen.

An dieser Grenze wollten sie unsere ESTA Anmeldung sehen ... die Einreiseprozedur war schnell erledigt, doch dieses mal bekamen wir keine grüne Karte, da es über ESTA abgewickelt wurde, nicht mal die Gebühr von 6 US$ pro Person mussten wir bezahlen, ist alles schon über die ESTA Anmeldung erledigt sagte der Beamte ... nicht mal Fingerabdrücke wurden genommen und auch kein Foto gemacht.

 

Das war`s auch schon ... ohne viele Fragen oder irgendwelche Probleme können wir jetzt die USA noch einmal bereisen.